Möglicher Impfstoff gibt Hoffnung im Kampf gegen tödliches Virus
In Ruanda wird ein Impfstoff gegen das meist tödliche Marburg-Fieber getestet. Binnen weniger Tage waren dort Dutzende Menschen an dem Virus gestorben.
In Ruanda haben am Sonntag Probeimpfungen gegen das Marburg-Virus begonnen. 700 Dosen werden gezielt bei Gesundheitspersonal eingesetzt, wie «T-Online» berichtet.
Experimenteller Impfstoff aus den USA
Das US-amerikanische Sabin Vaccine Institute stellt die Dosen für eine Phase-2-Studie bereit. Der Impfstoff wird laut «NetDoktor.de» aktuell an sechs Klinik-Standorten in einer Dosis verabreicht.
In response to a request from the government of Rwanda and @RwandaHealth to support its ongoing #marburg outbreak response, we have provided an initial shipment of ~700 investigational Marburg vaccine doses to be used in a trial targeting frontline workers. We dispatched the… pic.twitter.com/qhRbgMU2NC
— Sabin Vaccine Institute (@sabinvaccine) October 5, 2024
In Uganda und Kenia läuft bereits eine Phase-2-Erprobung. Bisher sollen keine Sicherheitsbedenken aufgetreten sein.
Ruanda hatte am 27. September den Ausbruch des Marburg-Fiebers gemeldet. Bis zum vergangenen Wochenende wurden 46 Infektionen und 12 Todesfälle registriert, berichtet «T-Online».
Nähe zu gefährlichem Ebola-Virus
Das Marburg-Virus ist mit dem Ebola-Virus verwandt und ähnlich gefährlich. Bisher gibt es weder einen zugelassenen Impfstoff noch eine anerkannte Behandlung der meist tödlich verlaufenden Krankheit.
Das Virus kann hohes Fieber und schwere Symptome auslösen. Es verursacht Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen. Die Sterblichkeit bei dieser Krankheit wird mit bis zu 90 Prozent angegeben.
Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen. Auch Kontakt zu infizierten Tieren kann zur Ansteckung führen.
Entwarnung in Hamburg (D)
Der Erreger ist nach der deutschen Stadt Marburg benannt, in der die Erkrankung 1967 erstmals bei Menschen festgestellt wurde. Seither tritt das Marburg-Fieber immer wieder in aller Welt auf.
In Deutschland hatte in der vergangenen Woche ein aus Ruanda zurückgekehrter Medizinstudent Marburg-Alarm ausgelöst. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass der junge Mann und seine Begleitung sich nicht infiziert hatten.