Neukaledonien: Die dritte Unabhängigkeitsabstimmung
Neukaledonien stimmt zum dritten Mal über die Unabhängigkeit von Frankreich ab. Viele sprechen sich aber für einen Boykott der Abstimmung aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Neukaledonien ist eine ehemalige französische Kolonie.
- Noch immer ist der Inselstaat nicht ganz von Frankreich unabhängig.
- Jetzt wird zum dritten Mal über die Unabhängigkeit abgestimmt.
Am Samstag wird zum dritten Mal in Neukaledonien über seine Unabhängigkeit von Frankreich abgestimmt. Wie die «nzz» berichtet, ist dem Trend zufolge ein Ja für die Unabhängigkeit möglich. Die Bewegung ruft aber zum Boykott der Abstimmungen auf.
Bereits zwei Mal haben sich die Insulaner gegen die Ablösung von Frankreich entschieden. Die Resultate seien aber nicht als Identifikation mit Frankreich zu verstehen, eher ist es eine Anerkennung der Finanzhilfen.
Es soll die vorerst letzte Abstimmung zu diesem Thema sein. Bei der ersten Abstimmung waren 57 Prozent gegen die Unabhängigkeit, bei der Zweiten nur noch 52. Bei der dritten kann also alles möglich sein.
Die Befürworter der Ablösung wollen, dass die Abstimmung boykottiert wird. Ein Ergebnis würde sie nicht anerkennen, da durch die Pandemie die Mobilmachung erschwert war. Die Entscheidung wird aber nicht vertagt.
Würde Chinas Einfluss auf Neukaledonien steigen?
Aktuell sind staatliche Kompetenzen zwischen der französischen und neukaledonischen Regierung aufgeteilt. Gegner der Unabhängigkeit befürchten, dass mit dem Austritt von Frankreich, die Insel nicht autonomer würde. Eher würde der Einfluss Chinas wachsen und die Lage nicht verbessern.
China ist wegen den Rohstoffen auf Neukaledonien am Inselstaat interessiert. Es ist bekannt für das grosse Nickel-Vorkommen. China ist bereits jetzt, der grösste Käufer des Rohstoffs.