Noch weniger Schiffspassagen am Panamakanal wegen Dürre
Der Wasserstand im Panamakanal ist rekordtief. Deswegen wird die Zahl der täglichen Schiffspassagen weiter gesenkt.
Angesichts des Niedrigwassers im Panamakanal soll der Schiffsverkehr durch die wichtige Wasserstrasse weiter reduziert werden. Bis Februar kommenden Jahres werde die Zahl der buchbaren Schiffspassagen schrittweise von zuletzt 30 auf 18 pro Tag gesenkt, teilte die Kanalverwaltung am Dienstag (Ortszeit) mit. Seit 1950 habe es im Oktober noch nie so wenig geregnet wie in diesem Jahr. Noch bis Jahresende sei mit geringen Niederschlägen zu rechnen.
«Trotz aller getroffenen Massnahmen ist der Pegel des Gatún-Sees auf ein für diese Jahreszeit noch nie dagewesenes Niveau weiter gesunken», teilte die Panamakanal-Behörde mit. Nicht nur die Zahl der Schiffspassagen wurde in den vergangenen Monaten reduziert. Auch der maximale Tiefgang, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen, war gesenkt worden.
Sechs Prozent des Welthandels werden über Panamakanal abgewickelt
Der rund 80 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Pro Jahr passieren in normalen Zeiten etwa 14'000 Schiffe die Wasserstrasse. Etwa sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. In den vergangenen Monaten liessen weniger Regen und höhere Temperaturen den Wasserstand im künstlichen Gatún-See im Panamakanal sinken, was Auswirkungen auf den Betrieb hat.
Der Panamakanal beginnt in Colón im Norden von Panama und endet nahe Panama-Stadt im Süden. Nach der Eröffnung des erweiterten Kanals 2016 verfügt die Wasserstrasse über drei Schleusensysteme, über die die Schiffe auf das Niveau des 28 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gatún-Sees gehoben und später wieder gesenkt werden. Seit dem Ausbau des Kanals können auch grosse Tanker und Frachter mit bis zu 14 000 Containern durch die Wasserstrasse geschleust werden.