Nordkorea kündigt Grenzschliessung zu Südkorea an
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un möchte die Grenze zu Südkorea gänzlich schliessen.
Nordkorea plant, alle Strassen- und Schienenverbindungen nach Südkorea ab Mittwoch zu kappen. Ziel sei eine «vollständige Trennung» beider Nationen.
«Die BBC» berichtet: «Das nordkoreanische Militär kündigte an, dass das Land 'die südliche Grenze dauerhaft versiegeln und blockieren' werde, während es Stellungen auf seiner Seite verstärke.»
Die koreanische Volksarmee (KPA) bezeichnete dies als «defensive Strategie zur Verhinderung von Kriegshandlungen». Sie reagiere damit auf Militärübungen in Südkorea und die anhaltende Präsenz amerikanischer Nuklearstreitkräfte in der Region.
Symbolischer Akt mit Folgen
Diese Ankündigung ist grösstenteils symbolisch. Die Verbindungen zwischen Nord- und Südkorea werden selten genutzt. Nordkoreanische Behörden haben sie im vergangenen Jahr schrittweise abgebaut.
Der Schritt ist Teil einer breiteren Strategie Pjöngjangs. Das Land will seine Beziehungen zum Süden neu definieren. Eine Reihe provokanter Ereignisse hat die Beziehungen zwischen beiden Nationen belastet.
Kim Jong-un erklärte Anfang 2023, er strebe keine Wiedervereinigung mit dem Süden mehr an. Dies schürte Befürchtungen eines möglichen militärischen Konflikts auf der Halbinsel.
Nukleare Aufrüstung im Fokus
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un drängt auf den Ausbau des Atomwaffenarsenals. «CNN» berichtet über seine jüngsten Äusserungen:
«Kim Jong Un drohte, Südkorea bei einem Angriff mit Atomwaffen zu zerstören, wie staatliche Medien am Freitag berichteten.»
Diese Drohung folgt auf eine Warnung des südkoreanischen Präsidenten. Yoon Suk Yeol hatte erklärt, der Einsatz von Atomwaffen durch den Norden würde «das Ende seines Regimes» bedeuten.
Solch scharfe Rhetorik ist nicht ungewöhnlich. Sie fällt jedoch in eine Zeit erhöhter Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Kürzlich zeigte nordkoreanisches Staatsfernsehen Bilder von Kim in einer Urananreicherungsanlage.
Ausbau militärischer Fähigkeiten
Beide koreanischen Staaten rüsten militärisch auf. Südkorea präsentierte kürzlich seine modernste ballistische Rakete. Präsident Yoon erklärte laut «CNN»:
«Sollte Nordkorea versuchen, Atomwaffen einzusetzen, wird es auf eine entschlossene und überwältigende Antwort unserer Streitkräfte und der südkoreanisch-amerikanischen Allianz stossen.»
Die USA demonstrierten ihre Unterstützung für Südkorea. Sie entsandten einen B-1B-Bomber zu einer Militärparade nahe Seoul. Kim bezeichnete Yoon daraufhin als «Marionette» und «abnormen Mann».
Internationale Reaktionen
Die jüngsten Entwicklungen haben internationale Besorgnis ausgelöst. Die CIA startete eine Kampagne zur Rekrutierung von Informanten in Nordkorea. «BBC» berichtet:
«Die Central Intelligence Agency (CIA) der Vereinigten Staaten hat eine neue Kampagne gestartet, um Informanten in China, Iran und Nordkorea zu rekrutieren.»
Die Agentur veröffentlichte Botschaften auf verschiedenen Social-Media-Plattformen. Sie gab Anweisungen, wie man sicher Kontakt aufnehmen kann. Diese Initiative folgt auf eine erfolgreiche Kampagne zur Anwerbung russischer Informanten.
Experten zweifeln jedoch an der Wirksamkeit in Nordkorea. Professor Mason Richey von der Hankuk University of Foreign Studies in Seoul erklärte:
«Ich kann mich an keine Rekrutierungskampagne erinnern, die YouTube oder soziale Medien auf diese Weise nutzt, insbesondere auf Koreanisch.»
Diplomatische Sackgasse
Die nuklearen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea dauern an. Es gibt keine diplomatischen Lösungsansätze in Sicht. Einige Experten in Washington schlagen eine Informationskampagne gegen Nordkorea vor.
David Maxwell vom Center for Asia Pacific Strategy argumentiert laut «Voice of America»:
«Wir hatten wirklich keine umfassende Informationsstrategie, die alles Geschehene abdeckt.»
Maxwell, ein ehemaliger US-Oberst der Spezialeinheiten, sieht Information als Bedrohung für Pjöngjang. Sie könnte möglicherweise den nordkoreanischen Führer an den Verhandlungstisch bringen.
Andere Experten warnen vor diesem Ansatz. Joseph DeTrani, ehemaliger US-Sondergesandter für Nordkorea, mahnt zur Vorsicht:
«Das nordkoreanische Regime fürchtet, seine Bevölkerung der Realität der Aussenwelt auszusetzen – der tatsächlichen Situation in Südkorea und anderen Ländern im Vergleich zur düsteren wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lage in Nordkorea.»