Persischer Golf: Iran setzt südkoreanisches Tankschiff fest
Der Iran hat im Persischen Golf einen koreanischen Tanker festgesetzt. Dieser soll mit seiner Ethanol-Ladung die iranischen Gewässer verschmutzt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein koreanischer Tanker wurde im Persischen Golf vom Iran festgesetzt.
- Das Schiff soll mit seiner Ethanol-Ladung die Gewässer verschmutzt haben.
- Die 20 Besatzungsmitglieder wurden verhaftet.
Der Iran hat einen unter südkoreanischer Flagge fahrenden Tanker im Persischen Golf festgesetzt. Das Schiff «Hankuk Chemi» habe mit seiner Ethanol-Ladung die Gewässer im Persischen Golf verschmutzt.
Daher sei er von der Küstenwache in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet worden. So teilten die Revolutionsgarden am Montag nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna mit. Die Besatzung des Tankers wurde festgenommen.
Koreanischer Tanker in Iran festgesetzt
Bei dem Schiff handelt es sich laut Daten des Internetdienstes Marinetraffic um den Tanker «Hankuk Chemi». Dieser befand sich auf dem Weg von Saudi-Arabien in das Emirat Fudschaira. Dann nahm er aber Kurs auf iranische Gewässer, wo er sich aktuell noch befindet.
Auch die Beobachtungsstelle United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) meldete den Vorfall. Es habe in der Strasse von Hormus eine «Interaktion» zwischen einem Handelsschiff und iranischen Behörden gegeben.
Iran handelt nach internationalen Vorschriften
Laut dem Aussenministerium des Irans hatte die Festsetzung des Tankers lediglich einen technischen und keinen politischen Hintergrund. «Sich Sorgen um die Verschmutzung seiner Gewässer zu machen und im Rahmen internationaler Vorschriften zu handeln ist normal und legitim.» So sagte Aussenamtssprecher Said Chatibsadeh laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Laut Revolutionsgarden soll die Staatsanwaltschaft von Bandar Abbas juristische Schritte gegen das Schiff einleiten.
Südkoreas Aussenministerium bestätigte am Montag, dass der «Hankuk Chemi» auf Ersuchen der iranischen Behörden in die Gewässer des Iran fahre. Das Ministerium rief Teheran dazu auf, das Schiff sofort freizugeben.
Zusammen mit der südkoreanischen Botschaft im Iran werde überprüft, ob alle Besatzungsmitglieder des Chemikalien- und Ölprodukte-Tankers in Sicherheit seien. Es seien 20 Besatzungsmitglieder an Bord, darunter fünf Koreaner. Die anderen kommen aus Myanmar, Indonesien und Vietnam.
Persischer Golf wichtig für Öltransport
Südkorea schickte als Reaktion eine Anti-Piraterie-Marineeinheit in Richtung Persischer Golf. Die Cheonghae-Einheit mit dem Zerstörer «Choi Young» sei zum Ort des Vorfalls unterwegs, teilte das Aussenministerium mit. Es treffe «Sicherheitsmassnahmen für unsere Schiffe, die sich in dem umliegenden Meeresgebiet befinden». Weitere Details wurden nicht genannt.
In der Vergangenheit war es in der Strasse von Hormus mehrfach zu Zwischenfällen gekommen. Die USA machten den Iran für Angriffe auf Handelsschiffe in dem Seegebiet verantwortlich, was die Führung in Teheran bestritt. Die Meerenge ist vor allem für den Öltransport eine international wichtige Handelsroute.