Risikoanalyse: Arabische Airlines am sichersten
Auch nach der Corona-Flaute ist der internationale Flugverkehr weitestgehend sicher. Arabische Airlines schneiden besonders gut ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Risikoanalyse hat ergeben, dass Emirates und Etihad am sichersten unterwegs sind.
- Dahinter folgt die niederländische KLM.
In einer Risikoanalyse aus Hamburg schnitten die arabischen Airlines Emirates und Etihad besonders gut ab. Dahinter rangieren die KLM aus den Niederlanden, JetBlue aus den USA und Easyjet.
Beide Gesellschaften verfügen über vergleichsweise junge Flotten, wie aus dem Report hervorgeht, der im Luftfahrtmagazin «Aero International» (Februar-Ausgabe) veröffentlicht wird.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde die russische Fluggesellschaft Aeroflot deutlich abgewertet. Sie landete nur noch auf Platz 25.
Andere Airlines
Der Hamburger Jacdec-Risiko-Index beruht auf der Unfallhistorie der jeweiligen Fluglinie in den vergangenen 30 Jahren. Aber auch auf der länderspezifischen Umgebung, in der sie operiert, sowie auf spezifischen Risiko-Faktoren der Fluglinien.
Unter den verkehrsreichsten Anbietern in Europa erreichte Finnair den höchsten Index-Wert, gefolgt von KLM und Transavia. Die Lufthansa-Tochter Eurowings belegte Platz 8 und der Ferienflieger Condor den zwölften Rang. Die Lufthansa-Kerngesellschaft wurde 15. in diesem Verkehrsgebiet.
Grundsätzlich sei im Jahr des Wiederanlaufs nach der Corona-Flaute im zivilen Luftverkehr wieder ein extrem hohes Sicherheitsniveau erreicht worden.
Als schwersten Unfall des Jahres wird der Absturz einer Boeing 737-800 der China Eastern Airlines am 21. März nahe der südchinesischen Stadt Wuzhou genannt. Alle 132 Menschen an Bord starben.
Der Unfall sei mutmasslich auf den Suizid des Copiloten zurückzuführen. Chinesische Untersuchungsbehörden halten sich bislang bedeckt.
Insgesamt hat Jacdec im vergangenen Jahr 19 Flugunfälle mit Todesfolge registriert, bei denen zusammen 233 Menschen ums Leben gekommen sind. Das waren 60 Tote mehr als im Jahr 2021, als deutlich weniger geflogen wurde. Der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegt bei 372 Toten.
Fliegen sicherer als in der Vergangenheit
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kommt bei etwas anderen Definitionen zur berücksichtigten Flugzeuggrösse auf zwölf Unglücke mit 205 Todesopfern.
Der Verband verweist auf die immer geringere Wahrscheinlichkeit, bei einem Flug durch einen Absturz ums Leben zu kommen. In den 1970er-Jahren kam statistisch noch ein Todesopfer auf 264 000 Passagiere. Jetzt ist es nur noch ein Opfer unter knapp 16 Millionen Fluggästen. «Fliegen war 2022 also 59 Mal sicherer als in den 1970ern», folgert der BDL.
Weltweit erreichte der kommerzielle Flugverkehr im vergangenen Jahr erst wieder knapp 71 Prozent des Passagiervolumens aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Dies belegen Zahlen des Airline-Verbands Iata. Für das Jahr 2022 hofft die Organisation auf eine Erholung mit gut 85 Prozent des Aufkommens von 2019.