Russland offen für Weiterbetrieb der Raumstation ISS
Zuletzt hat Russland mit einem Ausstieg aus dem ISS-Projekt gedroht. Nun zeigt sich Moskau bereit dazu, den Betrieb bis 2030 aufrechtzuerhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Weiterbetrieb der ISS durch Russland ist möglich.
- Moskau ist offen, am Raumstation-Projekt bis 2030 mitzuarbeiten.
- Die definitive Entscheidung steht noch aus.
Russland zeigt sich offen für einen Weiterbetrieb der Internationalen Raumstation ISS bis 2030. Die USA hatten bereits vor zwei Wochen eine entsprechende Verlängerung bekannt gegeben.
«Dies ermöglicht es uns, einen Beschluss der russischen Regierung zur Verlängerung des ISS-Einsatzes vorzubereiten», sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Donnerstag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Wann Moskau eine Entscheidung treffen wird, sagte er zunächst nicht. Noch im Frühjahr 2021 hatte Rogosin mit einem Ausstieg Russlands ab 2025 gedroht.
Verlängerung wird schon lange diskutiert
Die aktuell gültige Vereinbarung der internationalen Partner läuft 2024 aus. Über eine Verlängerung wird seit langem diskutiert. Russland hatte einen möglichen Rückzug aus dem Projekt mit Verweis auf US-Sanktionen gegen eigene Raumfahrtunternehmen begründet, zuletzt aber Interesse an einem Weiterbetrieb signalisiert.
Der schrittweise Aufbau der in rund 400 Kilometern über der Erde fliegenden ISS hatte 1998 begonnen. In Russland gab es im vergangenen Jahr vermehrt kritische Stimmen, die angesichts vieler technischer Störungen in der ISS zweifelten, dass die Sicherheit der Raumfahrer überhaupt bis 2030 garantiert werden könne. Derzeit halten sich dort sieben Astronauten und Kosmonauten auf.