Saudi-Arabien bekräftigt Unterstützung für Palästinenser

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Morokko,

Saudi-Arabien hat sich gegen den Plan von Trump ausgesprochen, die Palästinenser umzusiedeln.

Gazastreifen
Menschen leben in einer provisorischen Unterkunft im südlichen Gazastreifen. (Archivbild) - dpa

Saudi-Arabien hat erneut seine Unterstützung für die Palästinenser bekräftigt. Es reagierte damit auf einen öffentlichen Vorstoss von US-Präsidenten Donald Trump, den Gazastreifen unter Kontrolle der USA zu bringen und dort lebende Palästinenser «umzusiedeln».

Das Königreich wende sich gegen «jegliche Verletzung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes, sei es durch israelische Siedlungspolitik, Annektierung von Land oder Versuche, das palästinensische Volk von seinem Land zu vertreiben», hiess es in einer Stellungnahme des Aussenministeriums in Riad.

In der Mitteilung wurde nicht explizit Bezug genommen auf Trumps Pressekonferenz in Washington, in der er kurz zuvor an der Seite des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu seinen Plan für den Gazastreifen präsentiert hatte. Allerdings wurde die Stellungnahme des Aussenministeriums keine zwei Stunden später veröffentlicht.

Trumps Vision: Umsiedlung und Wirtschaftsentwicklung

Trump will, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln. Die rund zwei Millionen Palästinenser, für die der Gazastreifen Heimat ist, sollen nach Trumps Willen künftig in anderen arabischen Staaten der Region leben.

Saudi-Arabiens Führung stellte auch klar, dass sie die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates weiterhin als Voraussetzung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel betrachtet. Angestrebt werde die Schaffung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt und das Ende der israelischen Besatzung an, erklärte das Aussenministerium.

Damit wies die saudi-arabische Regierung die Darstellung Trumps zurück, der vor seinem Treffen mit Netanjahu eine Journalisten-Frage mit den Worten beantwortet hatte, Saudi-Arabien verlange keinen palästinensischen Staat.

Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien?

Trump und Netanjahu arbeiten nach eigener Darstellung an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien. Eine solche Annäherung hatte sich schon im Sommer 2023 angebahnt. Beendet wurden die Bemühungen kurz darauf durch den Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg mit Zehntausenden Toten und Verletzten auslöste.

«Ich glaube, Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien ist nicht nur möglich, ich glaube, er wird kommen», sagte Netanjahu nach dem Treffen mit Trump im Weissen Haus. «Die saudi-arabische Führung ist daran interessiert, ihn zu erreichen und wir werden es versuchen. Ich glaube, wir werden es schaffen.»

Trump hatte 2020 während seiner ersten Amtszeit die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf den Weg gebracht – damals ein historischer Durchbruch.

Kommentare

User #1940 (nicht angemeldet)

In der Wüste hat es noch sehr viel Platz, und die Saudis bauen ja gerne neue Inseln und Hotels an den unmöglichsten Lagen, also warum nicht?

User #4177 (nicht angemeldet)

Warum erwachen die Brüder erst jetzt? Das wäre schon längst nötig gewesen.

Weiterlesen

trump gaza
3 Interaktionen

Mehr aus Morokko