Saudi-Arabien bestätigt 17 Festnahmen
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi-Arabien bestätigt die Festnahme von 17 Verdächtigen.
- Sie sollen koordiniert die Sicherheit und Stabilität des Königreichs gefährdet haben.
- Menschenrechtsorganisationen sprechen von einer Verleumdungskampagne.
Drei Wochen vor der Aufhebung des Fahrverbots für Frauen haben die Behörden in Saudi-Arabien die Festnahme von 17 Verdächtigen bestätigt. Ihnen wird eine «Gefährdung» der Sicherheit des Königreichs zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilte.
Menschenrechtsorganisationen hatten zuletzt von mindestens elf Festnahmen gesprochen. Festgenommen wurden demnach vor allem Frauenrechtlerinnen, die seit langem gegen das Fahrverbot demonstrieren.
«Stabilität des Königreichs gefährdet»
Acht von ihnen wurden demnach bis zum Abschluss der Ermittlungen aus der Haft entlassen. Neun Verdächtige, darunter vier Frauen, sitzen den Angaben zufolge aber weiter in Gewahrsam. Sie haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Reihe von Vorwürfen eingeräumt, darunter verdächtige Kontakte zu «feindlichen» Organisationen.
Mit ihrem «koordinierten Vorgehen» hätten die Verdächtigen «die Sicherheit und Stabilität des Königreichs gefährdet», erklärte die Staatsanwaltschaft. Die saudiarabischen Staatsmedien hatten die Festgenommenen zuvor bereits als Verräter gebrandmarkt. Menschenrechtsorganisationen sprachen dagegen von einer Verleumdungskampagne.
Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte in den vergangenen Monaten einige Reformen eingeleitet, um sein Land zukunftsfähiger zu machen. Dazu zählt auch die Aufhebung des Fahrverbots für Frauen, die am 24. Juni in Kraft treten soll. Momentan ist Saudi-Arabien das einzige Land der Welt, in dem Frauen das Steuern eines Autos verboten ist.