Schulen und Universitäten in Afghanistan bis September geschlossen
Wegen den steigenden Coronavirus-Infektionen bleiben Schulen und Universitäten in Afghanistan für weitere drei Monate geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Afghanistan sind nur etwas mehr als 20'000 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt.
- Jedoch fallen aktuell rund die Hälfte der Tests positiv aus.
- Deswegen sollen Schulen und Universitäten bis September geschlossen bleiben.
In Afghanistan bleiben Schulen und Universitäten wegen der Coronakrise für weitere drei Monate geschlossen. Dies bestätigten das Bildungsministerium und das Ministerium für Höhere Bildung am Sonntag. Grund seien die steigenden Coronavirus-Infektionen im Land.
«Seit einem Monat haben wir Fernunterricht eingeführt, damit die Schüler ihre Zeit nicht zu Hause vergeuden müssen», sagte eine Sprecherin des Bildungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Dieser werde über Radio und Fernsehen fortgesetzt. An den Universitäten gibt es für Studierende Online-Kursen.
In Afghanistan sind nur etwas mehr als 20'000 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt. Jedoch fallen aktuell rund die Hälfte der Tests positiv aus. Das Land leidet nach rund vier Jahrzehnten Konflikt und Krisen unter medizinischer Unterversorgung. Vielerorts mangelt es an Personal und dringend benötigter Schutzausrüstung gegen das Virus.
Unicef warnt vor Nachteilen für Kinder durch Restriktionen
Durch die Coronakrise verschärfen sich laut Unicef die ohnehin bestehenden Defizite im Bildungssystem. Millionen Kinder haben durch die derzeitigen Restriktionen keine Möglichkeit zum Lernen. Insbesondere Mädchen litten unter der Situation, da sie zuhause zusätzlicher Gewalt ausgesetzt seien.
Laut dem Jahresbericht der UN-Kinderhilfsorganisation Unicef gehen in Afghanistan immer noch 3,7 Millionen Kinder nicht zur Schule. Nur etwas mehr als die Hälfte der Kinder absolviere die Grundschule.