«Sie müssten eigentlich sterben, aber das tun sie nicht»

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

USA,

Eigentlich sind die Albino-Mammutbäume von Kalifornien nicht lebensfähig, denn sie sind weiss und besitzen in den Blättern kein für Pflanzen überlebenswichtiges Chlorophyll. Forscher sind erstaunt und können über die resistenten Bäume nur spekulieren.

Den Nadeln der Albino-Bäume fehlt das Chlorophyll.
Den Nadeln der Albino-Bäume fehlt das Chlorophyll. - Twitter/@markasaurus

Bis zu 1800 Jahre alt und über 110 Meter hoch – die kalifornischen Küstenmammutbäume, auch Redwoods genannt, sind äusserst spektakulär. Dass es unter ihnen auch Albinos gibt, wissen aber die wenigsten Menschen. In den Waldgebiet entlang der Pazifikküste gibt es vereinzelte Mammutbäume mit schneeweissen Zweigen und Nadeln. Einige sind nur vereinzelt weiss, andere sind es von Stamm bis Baumspitze.

Selbst Botaniker sind erstaunt ab diesen Albino-Bäumen, denn eigentlich dürften diese gar nicht überleben. Ihnen fehlt das Chlorophyll, das den Nadeln die grüne Farbe gibt und notwendig für die Photosynthese ist – der Prozess, in dem Pflanzen CO2 und Sonnenlicht in Energie umwandeln. Mindestens die Äste, welche nur weisse Nadeln haben, müssten absterben, denn sie können keine eigene Energie produzieren. Trotzdem überleben die weissen Äste und Bäume.

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem kalifornischen Waldgebiet gibt es Mammutbäume mit weissen Nadeln.
  • Den Zweigen fehlt das Chlorophyll, weshalb sie gar nicht überleben dürften.
  • Forscher gehen von einer Symbiose zwischen den Zweigen oder anderen Pflanzen aus.

Sind Schwermetalle die Ursache?

Über den Grund, wieso die weissen Mammutbäume trotzdem überleben, können Forscher nur spekulieren. Was klar ist: Die Bäume treten da auf, wo eine hohe Konzentration an Schwermetallen festzustellen ist. Für normale Bäume wäre eine solche Konzentration der Metalle tödlich, erklärt Zane Moore gegenüber «Motherboard». Da die Albino-Zweige jedoch kein Chlorophyll produzieren, könnten ihnen die Metalle auch nichts anhaben, so der Doktorand an der University of California.

Er geht deshalb von einer symbiotischen Verbindung zwischen grünen und weissen Zweigen aus: Die Weissen würden die Schwermetalle aufnehmen, dafür versorgen die Grünen sie mit Energie. Bei den komplett weissen Bäumen glaubt er, dass sie über ein Wurzelsystem mit ihren Nachbarn mit Energie versorgt würden.

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