Zürich bis New York: Die besten Bilder aus der Silvesternacht
Rund um den Globus wird das neue Jahr gefeiert. Hier zeigen wir die besten Bilder und bringen die besten Geschichten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Inselstaaten Samoa und Kiribiti haben das neue Jahr als Erste begrüsst.
- Inzwischen ist auch New York ins 2020 gestartet.
- In Zürich feierten 150'000 Personen bei Temperaturen um Null Grad.
Schweizer Silvesterfeiern im Zeichen des Klimawandels
In der Schweiz hat offiziell das Jahr 2020 begonnen und eine Dekade sein Ende gefunden. Bei Feuerwerken und mit Glockengeläut haben Herr und Frau Schweizer das neue Jahr begrüsst. In mehreren Städten standen die Silvesterfeiern heuer im Zeichen des Klimawandels.
In Zürich feierten gegen 150'000 Besucherinnen und Besucher bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bei einem Feuerwerk am See den Beginn des neuen Jahres. Der von Privaten gesponserte so genannte Silvesterzauber startete rund 20 Minuten nach Mitternacht und erleuchtete eine Viertelstunde lang den Nachthimmel.
Das Feuerwerk habe Anklang gefunden, der Anlass sei ruhig verlaufen, sagte Jeannette Herzog vom Verein Silvesterzauber Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wie die Veranstalter zuvor mitgeteilt hatten, soll der jüngste Silvesterzauber «zum ersten Mal komplett klimaneutral» sein. Die Stiftung myclimate berechnet dazu die gesamten CO2-Emissionen und den ökologischen Fussabdruck des Festes.
Auch Basel hielt sich zurück
Aus Umweltgründen fiel in Basel das Silvester-Feuerwerk weniger üppig aus als bisher. Damit sollte die Feinstaub-Belastung gesenkt werden. Die Organisatoren wollten ein «Zeichen bei der Umweltverträglichkeit» setzen, teilte das Basler Präsidialdepartement dazu mit. Der Lichtzauber um 0.30 Uhr über dem Rhein bestand aus weniger Bildern als bisher und dauerte statt 21 nur noch 16 Minuten.
HAPPY NEW YEAR FROM PURGATORY! - aka Basel City 😅👍🎊🎉🎉🥂 pic.twitter.com/xMp38KH7ww
— Joel Mayer (@JoelMayerProds) January 1, 2020
St. Moritz mit Drohnenshow
Ganz auf das traditionelle Neujahrsfeuerwerk über dem See verzichtet dieses Jahr auch die Gemeinde St. Moritz GR. Sie zeigt stattdessen zum Jahreswechsel eine Drohnenshow. 100 Drohnen sollen am Abend des 1. Januar von einer Plattform aus 100 Meter in die Höhe steigen.
Eine Million New Yorker begrüssen 2020
Mit grossem Jubel, Konfettiregen und ausgelassenem Gesang haben rund eine Million Menschen das neue Jahr auf dem New Yorker Times Square begrüsst.
Um Mitternacht wurde traditionsgemäss ein leuchtender Kristallball an einem Fahnenmast herabgesenkt, der sogenannte «ball drop».
Danach stimmten die Feiernden die Lieder «Auld Lang Syne» und «New York, New York» an. Auf mehreren Bühnen waren zuvor unter anderem der Rapper LL Cool J, die Sängerin Alanis Morissette und die Bands Village People und BTS aufgetreten.
Dänen hüpfen ins neue Jahr
Mit einem symbolischen Hüpfer über die Jahresschwelle sind die Dänen ins neue Jahr gestartet. Traditionsgemäss stellten sich die Menschen in Europas nördlichstem Land wenige Momente vor Mitternacht auf einen Stuhl (wahlweise gingen auch Sofas oder Tische), um rechtzeitig zum Jahreswechsel hinunterzuspringen - das soll laut altem dänischen Aberglauben Glück im neuen Jahr bringen.
Viele Dänen feiern traditionell zu Hause mit ihren Freunden, andere kamen in der Neujahrsnacht aber auch auf dem Rathausplatz in der Innenstadt von Kopenhagen sowie anderen Plätzen der Stadt zusammen.
Über dem Himmel der Hauptstadt war vielerorts Feuerwerk zu sehen, obwohl das in den Tagen vor Silvester mehrmals für Ärger gesorgt hatte: In mehreren dänischen Städten waren Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei mit Feuerwerkskörpern beschossen worden, im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro nahmen Jugendliche gar vorbeifahrende Autos und Busse ins Visier.
Happy new year from Denmark. War zone ffs pic.twitter.com/AYICU9jEFT
— BlackMamba ®️ (@R10Mamba) December 31, 2019
Wegen der Vorfälle wird nun diskutiert, die Regeln zum Gebrauch von Feuerwerk zu verschärfen. Bislang darf man in Dänemark vom 27. Dezember bis 1. Januar böllern - mehrere Parteien sind nun dafür, das nur noch an Silvester zu erlauben.
Im Heimatland von Klima-Greta waren Raketen mit Holzstab verboten
Raketen mit Holzstab waren in Schweden diesmal gemäss einer neuen Regelung verboten. Experten vermuteten vorab aber, dass mancherorts trotz der Richtlinie solche Raketen gezündet werden.
Generell wird in Schweden häufiger über den Gebrauch von Feuerwerk diskutiert. Im Heimatland von Greta Thunberg halten viele die Auswirkungen der Feuerwerkskörper auf die Umwelt für unverantwortlich, andere sorgen sich schlichtweg um ihre Hunde, die oft schreckhaft auf die lauten Knalle an Silvester reagieren.
What a year... I won’t even try to summarise it - but nothing would have been possible without your support. So thank you!
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) December 31, 2019
This coming decade humanity will decide it’s future. Let’s make it the best one we can.
We have to do the impossible.
So let’s get started.
Happy new year! pic.twitter.com/SXTmdyBpkP
Nach dem Weihnachtsfest, das die Schweden in der Regel mit ihren Familien verbringen, feiern viele von ihnen Silvester mit ihren Freunden. Manche im Süden des Landes, etwa in Skanör, Bromölla und Åhus, schlossen das Jahr mit einem so kalten wie kurzen Bad im Meer oder in einem See ab.
Wer entlang der Grenze zu Finnland gleich zweimal Neujahr einläuten wollte, der konnte wegen der Zeitverschiebung erst auf der finnischen Grenzseite aufs Jahr 2020 anstossen - und dann 60 Minuten später noch einmal bei den Schweden.
In Frankreich waren 100'000 Polizisten im Einsatz
Mit einem Feuerwerk am Prachtboulevard Champs-Élysées hat Paris das neue Jahr gefeiert. Pünktlich um Mitternacht stieg am berühmten Pariser Triumphbogen ein riesiges Pyrotechnik-Spektakel in den Himmel.
Merci de mettre des paillettes dans nos vies ☺️ @Paris
— Fanny 🇪🇺🇺🇦 (@funfrenchy) January 1, 2020
Bravo aux artificiers.#BonneAnnee2020#happynewyear2020 pic.twitter.com/BCAfabQrt2
Der Jahreswechsel in der französischen Hauptstadt stand wie schon in den Vorjahren unter anderem wegen der anhaltenden Terrorbedrohung unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Landesweit wurden rund 100'000 Polizisten und Gendarme für die Silvesternacht mobilisiert.
In der Silvesternacht werden in Frankreich Jahr für Jahr Hunderte Autos angezündet. Rund um die Champs-Élysées hat die Polizei eine Sicherheitszone eingerichtet, zahlreiche Strassen sind für den Verkehr gesperrt, Barrieren wurden aufgebaut. Raketen und Böller sind in der «Stadt der Lichter» generell an Silvester nicht erlaubt.
Moskauer begrüssen ausgelassen das neue Jahr
Die russische Hauptstadt Moskau hat mit einem grossen Fest am Roten Platz ausgelassen das neue Jahr 2020 begrüsst. Zehntausende Menschen lagen sich um Mitternacht bei kühlem Wetter in den Armen, während am Himmel ein großes Feuerwerk zu sehen war.
Auf Schnee mussten die Moskauer anders als im Vorjahr diesmal verzichten. Die Feiern waren ausserdem von einem Grossaufgebot der Polizei und Sicherheitskontrollen begleitet.
In Russland wird derzeit darüber diskutiert, ob der Silvestertag künftig arbeitsfrei ist. Der Jahreswechsel ist in dem Land in erster Linie ein Familienfest. Die Feiertage enden am 8. Januar. Einen Tag vorher feiert Russland das orthodoxe Weihnachtsfest.
Berlin: Brandenburger Tor-Party voll
Für diesen besonderen Moment hat sich ein Mann am Silvesterabend die grösstmögliche Bühne ausgesucht: Vor Tausenden Menschen auf der Berliner Festmeile vor dem Brandenburger Tor machte ein Besucher seiner Partnerin einen Heiratsantrag.
Und für seinen Mut wurde er auch belohnt - sie sagte Ja. Die beiden können nun als Ehepaar in spe auf Deutschlands grösster Silvesterparty in das neue Jahr feiern.
Wer übrigens in Berlin vor dem Brandenburger Tor ins neue Jahr feiern wollte, der hatte bereits gegen 20:00 das Nachsehen: Die Zugänge zur Festmeile vor dem Brandenburger Tor wurden geschlossen, wie die Veranstalter am Dienstagabend mitteilten.
Den Angaben zufolge waren bereits kurze Zeit nach Einlassbeginn mehrere Tausend Menschen zum Brandenburger Tor gekommen, um gemeinsam den Übergang in das Jahr 2020 zu feiern. Besucher mussten mit strengen Sicherheitskontrollen rechnen. Feuerwerk, Flaschen, spitze Gegenstände und grössere Taschen sind auf dem Areal verboten.
Für den Abend haben sich unter anderem Kerstin Ott, die Boygroup East 17, Schlagerstar Frank Zander und die schwedische Rockband Mando Diao angekündigt. Mit vielen anderen Musikern und Künstlern wollen sie die letzten Stunden des Jahres 2019 feiern.
Lichtshow in Hongkong
Nun hat das neue Jahrzehnt auch in China begonnen. Während in der Volksrepublik der Silvesterabend ohnehin nicht gefeiert wird, wurde in Hongkong das Feuerwerk wegen der anhaltenden Proteste aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Demonstranten bildeten einige Menschenketten und führten kleine Protestaktionen durch. Anstatt des Feuerwerks gab es eine Lichtshow.
In der Nacht ist es zu weiteren Zwischenfällen gekommen. Radikale Aktivisten warfen Brandsätze und blockierten Straßen. Die Polizei ging mit Wasserwerfer, Tränengas und Pfefferspray vor. Im Vergleich zu den Weihnachtstagen waren allerdings weniger Menschen aus Protest gegen die Regierung auf die Straßen gegangen.
An diesem Neujahrstag wird eine größere Demonstration erwartet, die von der Polizei auch erlaubt wurde.
Richtig gefeiert wird in China erst am 25. Januar, wenn nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender das neue Jahr eingeläutet wird – diesmal das Jahr der Ratte.
Pompöses Feuerwerk in Sydney
Um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit erreicht das neue Jahr den Osten Australiens. In Sydney ist zu Mitternacht ein spektakuläres Feuerwerk über dem Hafen der Küstenmetropole geplant.
Angesichts der verheerenden Buschbrände in der Region hatte im Vorfeld eine Petition zur Absage der Pyro-Show Hunderttausende Unterzeichner gefunden. Die Stadt hielt aber am Plan fest; die Feuerwehr erteilte eine Sondergenehmigung fürs Feuerwerk an Silvester.
«Zeitzone relativ frei aussuchen»
Auf dem Forschungsschiff «Polarstern» in der Arktis rutscht die Besatzung zu einem etwas willkürlich gewählten Zeitpunkt ins neue Jahr. «Der traditionelle Zeitbegriff verliert in der Polarnacht und dicht in der Nordpolumgebung etwas seine Bedeutung. Sie können sich die Zeitzone da relativ frei aussuchen», sagte Expeditionsleiter Markus Rex dem Deutschlandfunk.
Die Längengrade, die normalerweise die Zeitzonen festlegen, würden innerhalb kurzer Zeit überquert. «Wir leben zurzeit an Bord der «Polarstern» auf Moskau-Zeit (...). Und nach der Bordzeit wird natürlich dann auch angestossen auf der Brücke mit einem Glas Sekt.»
Samoa rutscht als Erstes ins neue Jahr
Um 11 Uhr (Schweizer Zeit) haben die pazifischen Inselstaaten Samoa und Kiribati das neue Jahr weltweit als Erste begrüsst. Nicht wenige Touristen nehmen eigens zu Silvester die Flugreise ins entlegene Pazifikgebiet auf sich. Damit können sie beim Jahreswechsel weltweit ganz vorn dabei sein.
Happy New Years From SAMOA! pic.twitter.com/J7lMkMZLNE
— HoodLikeMe ♐ (@ChuckTaylorz89) December 31, 2019
Samoa hatte sich 2011 per Verlegung der eigenen Zeitzone in die Silvester-Pole-Position gebracht. Es ist damit noch eine Stunde früher im neuen Jahr als Neuseeland.
ISS feiert 15 Mal Silvester
Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS kann an Silvester gleich 15 Mal ins neue Jahr rutschen. So oft werde die Besatzung am 1. Januar die Datumsgrenze überschreiten. Dies teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos der Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge mit.
Die Raumstation umrundet die Erde alle eineinhalb Stunden. Vor zwölf Monaten konnte die ISS sogar 16 Mal das neue Jahr begrüssen.
Roskosmos nannte drei Orte, an denen die Crew feiern will: jeweils nach Ortszeit über dem Kontrollzentrum Houston (US-Bundesstaat Texas), über dem Baikalsee in Sibirien und über dem Pazifik. Roskosmos zufolge werden zum neuen Jahr unter anderem Oliven, Pistazien, Datteln, gedörrte Preiselbeeren, Pinienkerne, Haselnüsse und Schokolade serviert.
Spanier feiern zu früh
Der kuriose Glocken-Testlauf hat in Spanien mittlerweile schon Tradition: Auf Madrids berühmter Puerta del Sol haben am Montagabend wieder Tausende Menschen einen Tag zu früh das neue Jahr eingeläutet.
Bei der um 24 Stunden vorgezogenen Sause testet die Stadtverwaltung traditionell die Glocken an der Turmuhr auf dem Platz. Dies um sicherzugehen, dass diese dann am Silvesterabend richtig funktionieren. Denn schliesslich wird der Jahreswechsel von dort live im Fernsehen ins ganze Land übertragen.
Viele folgten dabei auch einer Tradition, die eigentlich ebenfalls erst am 31. Dezember ansteht: Bei jedem der zwölf Glockenschläge wird in Spanien eine Weintraube verspeist – das soll Glück für das neue Jahr bringen.