Stimmung ein Jahr danach

Lara Marty
Lara Marty

Deutschland,

Der 19. Dezember 2016 war ein Tag, der mit grossem Schrecken endete. Für die Familien der Todesopfer folgte ein Jahr voller Schmerz. Ein Mahnmal auf dem Berliner Breitscheidplatz soll an den Anschlag erinnern, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen.

Der 17 Meter lange Riss im Boden auf dem Berliner Breitscheidplatz symbolisiert die Wunde, welche das Attentat bei vielen Menschen verursacht hat.
Der 17 Meter lange Riss im Boden auf dem Berliner Breitscheidplatz symbolisiert die Wunde, welche das Attentat bei vielen Menschen verursacht hat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 19. Dezember 2016 steuerte ein islamistischer Attentäter einen Lastwagen in die Menschenmenge und tötete zwölf Menschen.
  • Am heutigen Jahrestag wurde auf dem Berliner Breitscheidplatz ein Mahnmal enthüllt.

Auf dem Berliner Weihnachtsmarkt drängen sich Besucher, trinken dampfenden Glühwein, zupfen an der Zuckerwatte und essen kandierte Äpfel. Am 19.Dezember 2016, gegen 20.00 Uhr steuert ein islamistischer Attentäter einen gestohlenen Lastwagen in die Menschenmenge auf dem Breitscheidplatz.

Durch die Kollision mit dem Lastwagen sterben elf Besucher des Weihnachtsmarktes und weitere 55 Menschen werden verletzt. Das zwölfte Todesopfer ist der Speditionsfahrer des gestohlenen Lastwagens. Der Attentäter selbst wurde vier Tage später von der Polizei in Italien erschossen.

Ein Mann steht vor dem Mahnmal in Berlin und fordert das Ende des Terrors.
Ein Mann steht vor dem Mahnmal in Berlin und fordert das Ende des Terrors. - Keystone

Ein Jahr danach

Auf dem Berliner Weihnachtsmarkt drängen sich Besucher, trinken dampfenden Glühwein, zupfen an der Zuckerwatte und essen kandierte Äpfel. Im Boden unter ihnen prangt ein 17 Meter langer, goldener Riss. Ein Mahnmal, das die Wunde symbolisiert, welche der Anschlag bei vielen Menschen verursacht hat. Zudem wurden die Namen der zwölf Opfer in die Treppe vor der Gedächtniskirche eingearbeitet.

Doch die Menschen werden von mehr als einem Mahnmal an den Schreckenstag erinnert. Nau konnte mit der jungen Berlinerin Noemie Kouassi darüber sprechen:

Nau: Wir befinden uns mitten in der besinnlichen Adventszeit. Bist du selbst schon durch einen Weihnachtsmarkt geschlendert?
Noemie Kouassi: Ja, ich habe bereits den kleinen Weihnachtsmarkt rund um die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin besucht.

Was für ein Gefühl hattest du dabei?
Wenn ich mich in Menschenmengen bewege, habe ich oft ein mulmiges Gefühl. Der Gedanke an den Anschlag ist in diesen Momenten bei mir schon sehr präsent.

Inwiefern haben sich die Berliner Weihnachtsmärkte nach dem Anschlag verändert?
Die meisten Weihnachtsmärkte sind seither mit Betonelementen gesichert.

Wie empfindest du die Stimmung in der Berliner Bevölkerung gerade jetzt zur Adventszeit ein Jahr nach dem Anschlag?
Ich erlebe, dass die Leute trotzdem weiter Weihnachtsmärkte besuchen, weil sie sich in ihrer Freiheit nämlich nicht einschränken lassen wollen.

Auf dem Breitscheidplatz prangt nun ein 17 Meter langer Riss, als Symbol für die Wunde, die der Anschlag bei den Menschen verursachte. Findest du das Mahnmal passend?
Ich habe das Mahnmal leider erst auf Bildern gesehen. Ich finde es schade, dass nicht ein hoffnungsvolleres Symbol gewählt wurde. Den Riss sehe ich mehr als Sinnbild für den Riss der durch die Bevölkerung geht im Sinne, dass viele den muslimischen Mitbürgern noch misstrauischer gegenüber stehen als zuvor.

Kommentare

Mehr in News

Vater-Tochter-Beziehung
5 Interaktionen