Taifun «Yagi» in Vietnam: Opferzahl steigt auf 127
Der verheerende Taifun «Yagi» fordert in Vietnam mindestens 127 Todesopfer. 54 Menschen gelten als vermisst.
Ein verheerendes Naturphänomen erschüttert Vietnam: Der Taifun «Yagi» forderte laut «Katastrophenschutzbehörde» mindestens 127 Menschenleben. Dabei ist von 54 Vermissten sowie über 760 Verletzten die Rede.
Die Gefahr liegt insbesondere in den Risiken von Erdrutschen und Sturzfluten, durch die bereits viele Todesopfer zu beklagen sind. Der Wirbelsturm «Yagi» traf am Wochenende mit Wucht auf die Nordostküste Vietnams und hinterlässt eine Spur der Verwüstung.
Überflutungen, Erdrutsche und Brückeneinsturz
Stark betroffen sind die Regionen Quang Ninh und Haiphong. Hier brach unter anderem die Strom- und Telekommunikationsversorgung zusammen. Jedoch geht die Bedrohung durch Erdrutsche und Überschwemmungen weiter. Selbst die Hauptstadt Hanoi ist vor potentiellen Überflutungen nicht gefeit, berichten die «Salzburger Nachrichten».
Die Naturgewalt zeigte sich ebenso am Roten Fluss, der sich durch das Unwetter in einen reissenden Strom verwandelte. Bei dem Einsturz einer Brücke, die über diesen Fluss führt, wurden auch Fahrzeuge in die Tiefe gerissen. Nach acht Personen wird hier noch gesucht.
«Yagi» hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam getobt, Betroffen war vor allem im Norden. In Vietnam sprach das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen vom stärksten Sturm seit 30 Jahren.
Folgen von «Yagi»
Die heftigen Auswirkungen des Taifuns «Yagi» führen zu massiven Schäden. So zerstörte der Sturm etwa 46'000 Häuser im Norden des Landes und wehte zahlreiche Dächer von Geschäften, Wohnhäusern und Schulen.
Der Taifun entwurzelte Hunderttausende von Bäumen, rund 700'000 Nutztiere starben. Zudem versanken 85 Schiffe im Meer und fast 150'000 Hektar an Reisfeldern standen unter Wasser. Mehrere Flughäfen stellten zumindest zeitweise ihren Betrieb ein.
Derzeit laufen Bergungs- und Hilfsmassnahmen, während der Rote Fluss an manchen Stellen über die Ufer tritt und ganze Strassenzüge geflutet sind. Hunderte von Familien mussten bereits ihre Häuser verlassen und mit weiteren Starkregenfällen ist zu rechnen. Damit bleibt die Gefahr von Erdrutschen und Sturzfluten weiterhin bestehen.
Zuvor hatte «Yagi» über Teilen Chinas gefegt. Die chinesische Wetterbehörde betitelt den Sturm als den stärksten Herbsttaifun, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen durch «Yagi» ums Leben, Dutzende wurden verletzt.
Taifune – die alljährliche Katastrophe
Taifune gehören zu den heftigsten Naturkatastrophen im Nordwestpazifik. Gebildet werden sie durch mächtige Tiefdruckgebiete. Alljährlich verursachen sie grosse Zerstörungen mit vielen Todesopfern. Schäden entstehen nicht nur durch die kräftigen Windstärken, sondern auch durch die Niederschläge.