Treffen von Putin und Kim in Wladiwostok
Das Wichtigste in Kürze
- Kim Jong Un und Wladimir Putin treffen sich heute.
- Es geht unter anderem um die Atomwaffen Nordkoreas.
Putin und Kim – das neue Dreamteam? Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und der russische Präsident Wladimir Putin haben ihr erstes langes Vier-Augen-Gespräch als «inhaltsvoll» bezeichnet.
Dabei sei es auch um die Situation auf der koreanischen Halbinsel gegangen. Die gehöre zu den grössten internationalen Problemen, so Kim in Wladiwostok.
Putin sagte, beide Seiten hätten auch darüber gesprochen, wie die Lage verbessert werden könne. Die beiden äusserten sich nach einem mehr als einstündigen Gespräch, wie das russische Fernsehen zeigte. Details wurden nicht bekannt.
«Wir konnten über die Geschichte unserer Beziehungen und über das Heute sowie die Entwicklung des bilateralen Verhältnisses sprechen», sagte Putin. Vorab hatten er und Kim erklärt, auch über das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm zu sprechen.
Russland ist als Nachbarland Nordkoreas an einer atomaren Abrüstung dort interessiert. Moskau setzt sich dafür ein, dass für Schritte bei der atomaren Abrüstung die Sanktionen gegen Pjöngjang gelockert werden.
Mehrstündige Verhandlungen zwischen Putin und Kim
Im Anschluss an das Vier-Augen-Gespräch begannen die Delegationen beider Länder mehrstündige Verhandlungen. Nach russischen Angaben war aber zunächst nicht geplant, dass Vereinbarungen unterzeichnet werden.
Auch eine gemeinsame Gipfelerklärung war demnach nicht vorgesehen. An den Gesprächen im äussersten Osten Russlands nahm auch der russische Aussenminister Sergej Lawrow teil.
Putin äusserte die Hoffnung, den Streit um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm zu lösen. «Ich freue mich, sie hier zu sehen», sagte der Kremlchef.
Nach den USA kommt Russland
Zwei Monate nach dem geplatzten Gipfel mit US-Präsident Donald Trump in Hanoi sucht Kim damit die Nähe zum Nachbarn Russland. Nordkorea pflegt traditionell gute Beziehungen zu Moskau.
«Wir begrüssen Ihre Anstrengungen bei der Entwicklung des innerkoreanischen Dialogs und bei der Normalisierung der nordkoreanisch-amerikanischen Beziehungen», sagte Putin.
Wegen der nordkoreanischen Atom- und Raketentests haben die Vereinten Nationen scharfe Sanktionen gegen das isolierte Land verhängt. Damit droht Zehntausenden nordkoreanischen Gastarbeitern, die für Nordkorea eine wichtige Einnahmequelle sind, die Ausreise aus Russland. Beide Seiten wollen das verhindern.
Anschliessend wird der Kreml-Chef zum «Seidenstrassen»-Gipfel nach Peking weiterreisen. Dort wird Nordkorea in Putins Gesprächen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auch eine Rolle spielen.