UN fordern unbedingten Schutz für Zivilisten in Gaza-Stadt
Nach Israels Evakuierungsaufruf für Gaza-Stadt fordern die UN den Schutz der Zivilisten. Es ist die grösste Evakuierung seit Oktober.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UN fordern Israel auf, die Zivilbevölkerung von Gaza-Stadt zu schützen.
- Zuvor rief das Militär die Zivilisten auf, die Stadt zu verlassen.
Angesichts des Evakuierungsaufrufs der israelischen Armee für die Stadt Gaza haben die Vereinten Nationen den unbedingten Schutz der Zivilbevölkerung gefordert. «Diese Zivilpersonen müssen geschützt werden, und auf ihre wesentlichen Bedürfnisse muss eingegangen werden. Egal, ob sie fliehen oder bleiben», teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit Sitz in Genf mit.
Alle Parteien, die an dem Gaza-Konflikt beteiligt seien, müssten jederzeit das humanitäre Völkerrecht respektieren. Dies sagte der UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Das Ausmass der Kämpfe und der Zerstörung in den vergangenen Tagen während der andauernden Verhandlungen über eine Waffenruhe seien «wirklich schockierend».
Die Fluchtaufrufe sind in der Regel ein Anzeichen für bevorstehende neue israelische Militäreinsätze. Israelische Medien sowie Anwohner hatten berichtet, die Armee habe am Mittwoch Flugblätter in der Stadt Gaza verteilt und die Menschen darin zum Verlassen der betroffenen Gebiete aufgefordert. Nach Angaben von Anwohnern weigert sich ein Grossteil der Betroffenen, die Gebiete zu verlassen.
Auswirkung auf humanitäre Hilfe
OCHA warnte, dass sich solche «Evakuierungsanordnungen» immer wieder negativ auf die humanitäre Hilfe für die Zivilpersonen auswirkten. Die intensivierten Kampfhandlungen in Gaza-Stadt hätten zur «grössten Evakuierung seit Oktober» geführt, teilte das Welternährungsprogramm (WFP) auf X mit. Die von der UN-Organisation unterstützten Küchen seien oftmals die einzige Quelle für Nahrungsmittel für Familien. Die unberechenbare Situation in dem Gebiet schränke jedoch die Hilfe ein.
In der Stadt Gaza hatten die israelischen Truppen bereits zu Beginn des Kriegs gekämpft. Inzwischen versuchen die Kämpfer der islamistischen Hamas, sich dort und andernorts neu zu gruppieren. Die Stadt ist von den massiven Verwüstungen in dem Krieg mit am schwersten betroffen.