UN-Nothilfekoordinator: «Gaza ist zu einem Ort des Todes» geworden

Keystone-SDA
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USA,

Der UN-Nothilfekoordinator bemängelt die humanitäre Lage im Gazastreifen. Vor allem Kinder würden stark unter dem Krieg leiden.

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Im Israel-Gaza-Krieg werden immer wieder auch zivile Bauten, die mutmasslich von der Hamas verwendet werden bombardiert. Dabei sterben auch Zivilisten. - keystone

Rund drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs wird die Situation in dem Palästinensergebiet UN-Angaben zufolge immer dramatischer. «Gaza zu einem Ort des Todes und der Verzweiflung geworden», sagte der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA, Martin Griffiths, am Freitag. Selbst Gebiete, in denen sich Zivilisten nach israelischer Aufforderung aufhielten, seien bombardiert worden. Auch medizinische Einrichtungen würden «unerbittlich angegriffen». Von wem die Attacken jeweils ausgingen, teilte er nicht mit.

Israels Armee hat in dem abgeriegelten Küstengebiet immer wieder Einsätze in und um Kliniken durchgeführt. Sie wirft der islamistischen Hamas vor, diese für Terrorzwecke zu missbrauchen.

Krankheiten breiten sich Notunterkünften aus

Die wenigen Krankenhäuser, die noch teilweise funktionsfähig seien, würden von verzweifelten Schutzsuchenden überlaufen, sagte Griffiths. «Es bahnt sich eine gesundheitliche Katastrophe an.» In den überfüllten Notunterkünften breiteten sich Infektionskrankheiten aus. Zugleich drohe den Menschen eine Hungersnot. Täglich brächten in dieser Situation noch rund 180 Frauen pro Tag ein Kind zur Welt.

«Vor allem für Kinder waren die letzten 12 Wochen traumatisch», so der UN-Nothilfekoordinator. «Kein Essen. Kein Wasser. Keine Schule. Nichts als die schrecklichen Geräusche des Krieges, Tag für Tag.» Der Gazastreifen sei schlicht «unbewohnbar» geworden. Zehntausende seien getötet und verletzt worden, vor allem Frauen und Minderjährige, so Griffiths. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 22'000 Menschen getötet.

«Gaza hat uns das Schlimmste der Menschheit gezeigt»

Zugleich gebe es immer noch Raketenangriffe auf Israel und 120 Geiseln würden weiter im Gazastreifen festgehalten, betonte Griffiths. Er appellierte an alle Parteien, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und forderte erneut ein sofortiges Ende des Kriegs. «Gaza hat uns das Schlimmste der Menschheit gezeigt.»

Auslöser des Gaza-Kriegs war die grausame Terrorattacke der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen am 7. Oktober. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

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