UNICEF: Trotz Millionen Kinderehen – Zahl global leicht rückläufig
Die weltweite Anzahl von Kinderehen ist laut aktuellen UNICEF-Zahlen zuletzt leicht gesunken. Das Problem bleibt trotzdem in einigen Weltregionen bestehen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten fünf Jahren sank die Zahl der Kinderehen von 21 auf 19 Prozent.
- Rund jede fünfte Frau wird weltweit gegen ihren Willen verheiratet.
In einigen Teilen der Welt sind auch heute noch Kinderehen ein fester Bestandteil. Aktuell leben insgesamt rund 650 Millionen Mädchen sowie 115 Millionen Jungen in einer Ehe, die vor ihrer Volljährigkeit arrangiert wurde. Der Schwerpunkt liegt hierbei mit einem kombinierten Anteil von 65 Prozent auf Südasien mit 45 und Afrika mit 20 Prozent.
Zwangshochzeiten in Indien sind ein besonders massives Problem, in dem immer noch ein Drittel aller Kinderehen geschlossen werden. Südasien ist gleichzeitig hauptsächlich für den Rückgang der Zahlen verantwortlich. Im letzten Jahrzehnt sank die Mengen verheirateter Mädchen allein in der Region von rund 50 auf 30 Prozent. Der Wert fiel in den letzten fünf Jahren global von 21 auf 19 Prozent.
Unicef: Millionen Kinderehen als Weg aus der Armut
Während Kinderehen in der westlichen Welt als tabu gelten, werden sie in armen Ländern oft als Ausweg aus Krisensituationen gesehen. Beispielsweise werden sie geschlossen bei Verschuldung oder zur vermeintlichen sozialen Absicherung. Die herausgegebenen Zahlen basieren laut UNICEF auf repräsentativen Daten aus über 100 Ländern.