Vereinte Nationen mobilisieren Hilfe nach Katastrophe in Libyen
Nach der verheerenden Flut in Libyen haben die UN Hilfe mobilisiert. Man arbeite mit lokalen und internationalen Partnern zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UN wollen nach der Flut-Katastrophe in Libyen helfen.
- Man arbeite mit lokalen und internationalen Partnern, um den Menschen zu helfen.
- Rund 10'000 Menschen werden noch vermisst, tausende sind gestorben.
Nach den katastrophalen Überschwemmungen in Libyen mit Tausenden Toten suchen Rettungskräfte weiter nach Überlebenden. Wegen der Wassermassen sind viele Gebiete von der Aussenwelt abgeschnitten. Nach Angaben des Roten Kreuzes vom Dienstag gelten rund 10'000 Menschen als vermisst. Bilder aus dem Bürgerkriegsland zeigen das Ausmass der Schäden, besonders drastisch ist die Lage in der Hafenstadt Darna.
Während die Dimension der Katastrophe langsam deutlich wird, bieten immer mehr Länder ihre Unterstützung an. Auch die Vereinten Nationen wollen helfen. Man arbeite mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern zusammen, «um den Menschen in den betroffenen Gebieten dringend benötigte humanitäre Hilfe zukommen zu lassen», sagte ein Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres in New York.
Ein UN-Team sei vor Ort. Man kooperiere mit den Behörden, um Bedarf zu ermitteln und laufende Hilfsmassnahmen zu unterstützen. Neben Darna waren auch andere Städte wie Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und Schahat betroffen.
Der Bürgermeister in Schahat sprach von rund 20'000 Quadratkilometern überfluteter Gebiete – eine Fläche etwa halb so gross wie die Schweiz. Die betroffenen Regionen wurden zu Katastrophengebieten erklärt. Laut einer der beiden rivalisierenden Regierungen in dem Bürgerkriegsland wurden rund 5200 Menschen in den Tod gerissen. Unabhängig liess sich diese Zahl zunächst nicht bestätigen.
Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) teilte in der Nacht zum Mittwoch mit, es werde gemeinsam mit anderen Organisationen geprüft, «wie wir unsere Programmarbeit am besten für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen aufstocken können». «Die Lage hat sich aufgrund jahrelanger Konflikte und Instabilität stetig verschlechtert, was durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt wurde.» Dies sagte IRC-Vizepräsident Ciaran Donnelly.
Zwei Regierungen kämpfen um Macht in Libyen
Der Sturm «Daniel», der schon in Griechenland schwere Zerstörungen hinterlassen hatte, erfasste das nordafrikanische Land mit rund sieben Millionen Einwohnern am Sonntag. Die politische Lage in Libyen ist seit langem verfahren: Zwei verfeindete Regierungen – eine mit Sitz im Osten, die andere mit Sitz im Westen – kämpfen um die Macht.
Die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung in der Hauptstadt Tripolis sagte Millionenhilfen für die Katastrophengebiete zu – obwohl sie die Gegend nicht kontrolliert. Zwei Milliarden libysche Dinar (rund 384 Millionen Euro) Unterstützung stelle die Regierung unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba bereit. Dies meldete die staatliche libysche Nachrichtenagentur Lana am Dienstag. Damit sollten Wiederaufbaumassnahmen in betroffenen Gebieten finanziert werden.