WHO: Ohne Treibstoff bald Tragödie im Gazastreifen
Der Mangel an Treibstoff im Gazastreifen hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verheerende Folgen.
Der Mangel an Treibstoff im Gazastreifen hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verheerende Folgen. Die wenigen Reste müssten aufgeteilt werden unter Entsalzungsanlagen zur Bereitstellung von Wasser, Bäckereien zum Brotbacken und Krankenhäusern, die eine wachsende Zahl von Patienten versorgen müssen. «Wenn Lieferungen nicht sehr bald zugelassen werden, kommt es im Gazastreifen zu einer Tragödie», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf.
Er appellierte an Israel, Treibstofflieferungen zuzulassen. Israel hat nach fast zweiwöchiger Totalblockade des Gazastreifens nur Lieferungen von Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten genehmigt.
WHO hofft auf eine Öffnung des Grenzübergangs
Dutzende Lastwagen stehen vor dem Grenzübergang Rafah, den Ägypten aber bislang geschlossen hält. Die WHO hofft auf eine Öffnung am Freitag.
«Die Treibstoffsituation ist extrem ernst», sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den von Israel besetzten Gebieten. Sämtliche Krankenhäuser seien mangels Treibstoffes nicht mehr voll in Betrieb. Letzte Rationen erlaubten den vier Krankenhäusern in der von Israel benannten Evakuierungszone im Norden des Gazastreifens noch einen Notbetrieb für ein oder zwei Tage. Dort seien mehr als 2000 Patienten, die nirgendwo hingebracht werden könnten, sagte Peeperkorn.