Japan animiert Junge zu höherem Alkoholkonsum
Lieber ein Bier zu viel als zu wenig – das scheint aktuell das Motto Japans zu sein. Mit einer Kampagne sollen Junge zu mehr Alkoholkonsum animiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die japanische Regierung lancierte eine Kampagne zum Thema Alkohol.
- Damit sollen junge Menschen zu einem höheren Alkoholkonsum animiert werden.
- Der Grund: Die Pandemie liess die Einnahmen durch die Alkoholsteuer einbrechen.
Junge Japanerinnen und Japaner sollen öfter zur Flasche greifen. Ja, richtig gelesen: Mit einem Wettbewerb will die Regierung die Jungen zu höherem Alkoholkonsum animieren.
Dazu rief die Nationale Steuerbehörde (NTA) die Kampagne «Sake Viva!» ins Leben. Bei dieser sollen 20- bis 39-Jährige Vorschläge bringen, wie die Popularität von alkoholischen Getränken erhöht werden kann.
Konkret werden «neue Produkte und Designs» sowie Möglichkeiten zur Förderung des Trinkens zu Hause gesucht. Dem lokalen Portal «JiJi.com» zufolge sind auch kreative Verkaufsmethoden gefragt.
Tiefe Steuereinnahmen
Hintergrund des ungewöhnlichen Wettbewerbs: Wegen der Corona-Pandemie verzeichnet Japan den grösste Rückgang an Einnahmen durch die Alkoholsteuer seit 31 Jahren. Durch das verordnete Home-Office veränderte sich das Leben von jungen Menschen stark. «Viele fragen sich nun, ob sie weiterhin die Gewohnheit pflegen müssen, mit Kollegen etwas trinken zu gehen», sagte ein Beamter.
Als Folge ging der Alkoholkonsum pro Person von 100 Litern im Jahr 1995 auf 75 Liter im Jahr 2020 zurück. Diese Einbussen belasten die bereits angeschlagene japanische Staatskasse zusätzlich.