Martin-Luther-King-Statue wird für «P**is» gehalten

Ruben Probst
Ruben Probst

USA,

Im Boston Common, dem ältesten Stadtpark der USA, wurde eine Statue des legendären Bürgerrechtlers Martin Luther King enthüllt. Nun wird Kritik laut.

Luther king
Martin Luther King Jr. bei seiner grossen Rede «I Have A Dream». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Boston Common ist eine Statue von Martin Luther King enthüllt worden.
  • Zu erkennen ist der 1968 umgebrachte Bürgerrechtler auf der Statue allerdings nicht.
  • Bei vielen stösst das Erscheinungsbild der Statue auf Unverständnis.

Stellen Sie sich vor, Sie werden berühmt und erhalten zu Ihren Ehren eine eigene Statue. Nur: Schaut man sich Ihre Statue an, erkennt man Sie gar nicht. Genau das ist dem verstorbenen Baptistenpastor Martin Luther King widerfahren.

Am 14. Januar dieses Jahres wurde im Boston Common, dem ältesten Stadtpark der USA, eine gut sechs Meter hohe Statue enthüllt. Vor 58 Jahren hielt King an dieser Stelle eine Rede. Die 140 Kilogramm schwere Statue zeigt den Moment, als der Bürgerrechtler 1964 nach dem Erhalt des Friedensnobelpreises seine Frau umarmt.

Skulptur soll interaktiv sein

Konzeptkünstler Hank Willis Thomas, der die Statue entwarf, meinte zu seinem Kunstwerk auf Instagram: «Dieses Werk soll uns daran erinnern, dass jeder von uns die Fähigkeit hat. Entweder eine dieser beiden Personen zu sein oder sogar etwas, das von ihnen inspiriert und einflussreicher ist.»

Der Künstler erklärte weiter, die Skulptur solle interaktiv sein. Die Menschen könnten sich unter sie stellen, um «im Herzen ihrer Umarmung zu sein».

Martin Luther King
Die Statue für Dr. Martin Luther King Jr. und Coretta Scott King, im Boston Common. - keystone

Bei einigen stiess die Statue auf wenig Zuspruch. So auch bei Seneca Scott, Cousin von Kings Frau Coretta Scott King. Er beschrieb das Kunstobjekt als «masturbatorisch».

«Als sie herauskam, zeigte ein kleiner Junge darauf – 'Das ist ein P****!' und alle sagten: 'Yo, das ist ein grosser alter S******, Mann'», sagte er gegenüber Compact.

Seneca fügte hinzu: «Zehn Millionen Dollar wurden verschwendet, um eine masturbatorische Metall-Hommage an meine legendären Familienmitglieder zu schaffen. Eine der grössten amerikanischen Familien aller Zeiten.»

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Auch andere kritisierten das Werk. Ein Social-Media-User meinte: «Es tut mir leid, aber diese neue MLK-Skulptur in Boston ist das Hässlichste, was ich je gesehen habe.»

Finanziert wurde die Statue sowohl mit öffentlichen als auch privaten Mitteln. Zudem musste sie von der Boston Art Commission und der Boston Landmarks Commission genehmigt werden.

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