China: Forscher wegen Genmanipulation an Babies verurteilt
He Jiankui, Forscher aus China, manipulierte das Erbgut zweier Babies. Nun wurde er verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein chinesischer Forscher wurde wegen der Genmanipulation verurteilt.
- Er hatte bei zwei Babies das Erbgut manipuliert.
- Die Zwillinge sollen deshalb gegen den HIV-Virus resistent sein.
Vor über einem Jahr wurden mutmasslich die ersten genetisch veränderten Babies der Welt geboren. Nun ist der zuständige Forscher aufgrund des umstrittenen Experiments verurteilt worden. He Jiankui muss für drei Jahre ins Gefängnis, wie chinesische Medien heute Montag berichteten.
China: Babies illegal genmanipuliert
Gegen ihn sei neben der Haft auch eine Geldstrafe verhängt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. He hatte nach eigenen Angaben das Erbgut von durch künstliche Befruchtung gezeugten Zwillingsschwestern verändert. Laut den Angaben praktizierte er nach Ansicht der Richter teils illegal.
Jiankui hatte im November 2018 verkündet, dass es ihm gelungen sei, Zwillinge zu gebären. Deren Erbgut wurde so modifiziert, dass sie gegen das HIV-Virus, mit dem ihr Vater infiziert war, resistent sind. Das umstrittene Experiment hatte international scharfe Kritik ausgelöst und wurde von Wissenschaftlern als ethisch unvertretbar verurteilt.
Die chinesische Regierung ordnete die Einstellung der Forschungsaktivitäten an. Sie leitete Ermittlungen gegen den Genexperten ein.
Unvorhergesehene Mutationen
Anfang Dezember wurde bekannt, dass es im Erbgut der zwei Mädchen vermutlich unter anderem unvorhergesehene Mutationen infolge der Genmanipulation gebe. Das berichtete das Fachblatt «MIT Technology Review» unter Berufung auf Hes Forschungsbericht, der dem Magazin vorlag.
Die Eltern der Zwillinge blieben anonym – bis heute sind keine Details über den Gesundheitszustand der zwei Neugeborenen bekannt.