Coronavirus: China demonstriert den richtigen Anal-Test

Der Corona-Test – ein Nasen-Rachen-Abstrich – ist unangenehm. Allerdings bisher unerlässlich für all jene, die Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus aufweisen. China hat nun eine etwas andere Alternative entwickelt: den Anal-Abstrich.

Damit der Abstrich auch richtig durchgeführt wird, existiert dafür sogar ein Erklär-Video. Allerdings ist das ziemlich abstrus. Ein chinesischer Gesundheitsbeamter führt darin den Test vor – und zwar an einer lebensgrossen Puppe.

Die Puppe – aus ungeklärten Gründen mit einem Pyjama bekleidet – steht vornüber gebeugt vor dem Fachmann. Die Position der Puppe erinnert dabei stark an eine Leibesvisitation in einem Hochsicherheitsgefängnis. Bevor das Teststäbchen eingeführt wird, muss es in eine Kochsalzlösung getunkt werden.

Und dann wird es dort eingeführt, wo sich das lieber keiner vorstellen mag. Wichtig dabei sei, dass das Stäbchen tief genug eingeführt werde, erklärt der Fachmann. Bevor dieser das Teststäbchen wieder herauszieht, dreht er es einmal im Kreis. Und schon ist der Test beendet.

Einige chinesische Experten scheinen auf dieses Testverfahren zu schwören: «Wenn wir anal testen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wir positive Personen identifizieren können.» Dies sagt Li Tongzeng, ein Infektiologe am Beijing You'an Spital gegenüber «China Central Television». Tongzeng erklärt, dass das Coronavirus im Stuhl besser nachgewiesen werden kann, als in der Schleimhautprobe des Rachens.

Die Bevölkerung sieht das Ganze etwas anders. Die Begeisterung für das neuartige Testverfahren hält sich in Grenzen. Trotzdem werden an vielen Flughäfen in Nordchina, ebenfalls in Peking, Flugpassagiere überraschenderweise diesem Anal-Corona-Test unterzogen.

Wenn die Behörden von einem Verdacht auf das Coronavirus ausgehen, können sie einen solchen Test veranlassen. Wer Glück hat, der darf den Anal-Abstrich selbst durchführen. Dafür wird den Reisegästen dann eine Anleitung mit in die Kabine gegeben.