EU-Kammer besorgt über «Einkaufsliste» der USA für China
Heute Mittwoch sollen China und die USA ein Teil-Handelsabkommen unterzeichnen. Die Europäische Handelskammer in China ist nur teilweise begeistert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Handelskammer in China lehnt die US-«Einkaufsliste» für China ab.
- Laut der Kammer sagen die USA China nun, welche Produkte es in welcher Menge kaufen soll.
- Dieser «gelenkte Handel» macht Kammerpräsident Jörg Wuttke Sorgen.
Die Europäische Handelskammer in China hat sich besorgt über mögliche Auswirkungen des Handelsdeals zwischen Washington und Peking geäussert.
Einerseits sei die Unterzeichnung an diesem Mittwoch im Weissen Haus eine gute Nachricht. Doch lehnten die Europäer die «Einkaufsliste» der USA ab, nach der China jetzt Waren in den USA kaufen soll, sagte Kammerpräsident Jörg Wuttke heute Mittwoch vor Journalisten in Peking. «Was wir natürlich nicht mögen, ist die Tatsache, dass es gelenkter Handel ist.»
«Geführter Handel macht uns Sorgen»
Die USA sagten China jetzt, welche Produkte es in welcher Menge kaufen soll, was andere ausschliesse, sagte Wuttke. Er bezog sich auf US-Angaben, wonach China zugesagt haben soll, über zwei Jahre für 200 Milliarden US-Dollar mehr Industriegüter, Agrarprodukte, Energie und Dienstleistungen zu importieren.
Es gehe nicht mehr um den besten Preis oder den besten Anbieter, sagte Wuttke. «Dieser geführte Handel ist der Teil, der uns Sorgen macht.»
Details lägen noch nicht vor, aber es müsse geprüft werden, ob das Handelsabkommen mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) übereinstimme.
Das Teilabkommen über die erste Phase in dem Handelskrieg verdeckt aus Wuttkes Sicht auch, was die Amerikaner ursprünglich anpacken wollten: Strukturelle Änderungen im chinesischen System, Staatsbetriebe oder auch Subventionen.