Malaysia warnt China vor neuer Form von Kolonialismus
Malaysia fordert gegenüber China einen fairen Wettbewerb und sieht Chinas Einfluss als neue Form des Kolonialismus.
Das Wichtigste in Kürze
- Malaysia mahnt China zu fairem Wettbewerb in Südostasien.
- Malaysia will mehrere grosse Wirtschaftsabkommen neu verhandeln.
Das südostasiatische Malaysia hat China zu einem fairen Wettbewerb ermahnt. Hintergrund ist ein wachsender wirtschaftlicher Einfluss des asiatischen Riesenlandes. Man wolle keine Situation, «in der es eine neue Version des Kolonialismus gibt, weil arme Länder nicht in der Lage sind zu konkurrieren», sagte Malaysias Regierungschefs Mahathir Mohamad am Montag in Peking nach einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Li Keqiang.
Mahathir, der im Mai an die Macht zurückgekehrt war, hatte vor seiner Reise nach China versprochen, mehrere grosse Wirtschaftsabkommen, die sein Vorgänger Najib Razak mit Peking unterschrieben hatte, neu zu verhandeln. So liess der 93-Jährige unter anderem den Bau einer 20 Milliarden Dollar teuren Eisenbahnlinie aussetzen, die mit Hilfe chinesischer Staatsunternehmen und Krediten als Teil der «Neuen Seidenstrasse» entstehen soll.
Gewaltiges Infrastrukturprojekt
Das gewaltige Infrastrukturprojekt Pekings soll rund um den Globus den Handel beschleunigen. Kritiker mahnen jedoch, dass die vor allem von China finanzierten Projekte zu einer Schuldenfalle für einige beteiligte Staaten werden könnte, die so abhängiger von Peking werden.
Chinas Premierminister Li Keqiang sagte, dass sich an der freundlichen Haltung seines Landes gegenüber Malaysia nichts ändern werde. Zudem bemühe man sich, die «Neue Seidenstrasse» besser in Malaysias eigene Entwicklungsstrategie einzubinden.