Daten fast aller Einwohner Ecuadors waren öffentlich zugänglich
Das Wichtigste in Kürze
- Sensible Daten von rund 20 Millionen Personen waren öffentlich zugänglich.
- Diese stammen grösstenteils aus Ecuador.
- Damit ist ein Grossteil der Landesbevölkerung betroffen.
Sensible Daten fast aller Einwohner Ecuadors waren bis vor einigen Monaten öffentlich zugänglich. Entdeckt hat dies ein israelisches Team von Sicherheitsforschern. Obwohl das Datenleck mittlerweile geschlossen wurde, lässt sich die Konsequenz der Lücke nicht mehr rückgängig machen: Verschiedene Interessensgruppen hatten über einen bestimmten Zeitraum theoretisch Zugang zu den Daten.
Hochzeitsdatum und Kontostand wurden geleakt
IT-Spezialisten der Firma «VPN Mentor» haben den fehlerhaft konfigurierten Server ausfindig gemacht. Er befindet sich in Miami und gehört der Firma Novaestrat, die Analysen für den Finanzsektor anbietet. Auffällig: Die Webseite des betroffenen Unternehmens ist zurzeit offline. Grosse Medienhäuser konnten die Firma zudem nicht erreichen.
In den betroffenen Datensätzen – es geht um 20 Millionen Stück – fanden die Experten Daten wie den vollen Namen und die Adresse einer Person. Geburtsort, Telefonnummern und sogar das Hochzeitsdatum einiger Personen waren ebenso einsehbar wie der Bildungs- und Kontostand. Auch die Lohnhöhe und die Anzahl registrierter Fahrzeuge waren vermerkt.
Notfall-Team kappte die Verbindung
Die IT-Experten informierten umgehend die zuständige ecuadorianische Stelle: Das Computer Emergency Response Team. Dieses verunmöglichte daraufhin den Zugang auf den betroffenen Server via Internet.
Sogar Wiki-Leaks-Ikone und Investigativ-Journalist Julian Assange und der Präsident Ecuadors sind dem Bericht zufolge betroffen.