FaceApp-Hype: Digital Experte warnt vor schlechtem Datenschutz

Der Hype um die Alt-Macher-Applikation «FaceApp» ist gewaltig. Doch ein Digital-Experte rät, die Finger davon zu lassen.

FaceApp
Millionen von Menschen weltweit, darunter auch Promis wie die Jonas Brothers oder Sam Smith, nutzen «FaceApp». Doch der Datenschutz ist äusserst bedenklich. - Keystone/Screenshot Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fotomanipulations-App «FaceApp» lässt derzeit Millionen von Gesichtern altern.
  • Hinter der App steckt eine russische Firma, die sich viele Rechte heraus nimmt.
  • Ein Digitalexperte rät vehement von der Nutzung ab.

Statt zu verjüngen, wollen derzeit alle älter aussehen. Die Fotomanipulations-App «FaceApp» begeistert Millionen von Menschen, darunter auch Promis wie Drake, Sam Smith oder Kevin Hart.

Die App ist zwar bereits einige Jahre alt, doch der Hype derzeit gewaltig. Doch ein Blick in die Nutzungsbedingungen verdirbt den Spass ziemlich schnell. Hinter «FaceApp» steckt eine russische Firma, die mit den Daten machen kann, was sie will.

Nutzer gibt Russen das Recht für alles

Jean-Claude Frick, Digitalexperte von Comparis, hat sich die AGBs genauer angeschaut. Er stellt fest: «Die russische Firma, welche hinter FaceApp steht, nimmt sich weitreichende Rechte an den mit der App bearbeiteten Bildern heraus.»

So dürfe die Firma das eigene Bild inklusive zugehörigem Namen selber nutzen, weiter verbreiten und sogar an Dritte verkaufen. «Ohne, dass der Nutzer etwas dagegen unternimmt oder davon profitieren könnte.»

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Jean-Claude Frick ist Digitalexperte bei Comparis.ch. - Nau

Mit anderen Worten: «Die Datenschutzerklärung von FaceApp gibt dem Unternehmen die Erlaubnis, mit den Daten der Benutzer zu tun, was immer das Unternehmen möchte.» Die App lade alle Bilder auf dem Server der Firma hoch, wo diese dann bearbeitet würden. «Der Nutzer hat somit keinerlei Kontrolle, was mit den eigenen Bildern passiert.»

Experte rät von der Nutzung ab

Brisant ist auch: Die Firma profitiert massiv vom aktuellen Hype. Das Unternehmen habe hunderttausende Bilder aus dem Web gescannt und damit den Algorithmus der App lernen lassen. «Jedes Mal, wenn die Nutzer die App nutzen, lernen die Server in Russland damit. Man trainiert also quasi den Algorithmus der Firma», erklärt der Digitalexperte.

Das «Wissen», welches die Russen dadurch erlernen, würden sie dann selber wieder weiter verkaufen können.

Für Frick steht fest: «Meiner Meinung nach sollte man FaceApp nicht nutzen. So interessant die damit erzielten Effekte sind, so krass sind die Rechte, die sich die Firma am eigenen Bild herausnimmt.»

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