Google soll «Chrome» laut US-Regierung verkaufen
Das US-Justizministerium plant offenbar, Google zum Verkauf seines Browsers Chrome zu zwingen. Dies könnte weitreichende Folgen für den Tech-Giganten haben.
Das US-Justizministerium will Google offenbar zum Verkauf seines Browsers Chrome zwingen, so «Bloomberg». Der Schritt soll im Rahmen eines laufenden Kartellverfahrens erfolgen.
Chrome dominiert den Browsermarkt mit einem Anteil von 61 Prozent. Dies verschafft Google eine zentrale Position im Onlinewerbemarkt.
Google soll Chrome loswerden
Google Chrome ist zudem ein wichtiges Instrument zur Datensammlung und Kundenbindung. Das Justizministerium sieht in Googles Marktmacht ein Problem.
Ein Gericht bestätigte bereits im August, dass Google seine Vormachtstellung im Suchmarkt missbraucht.
Mögliche Auswirkungen
Ein Verkauf von Chrome hätte für Google weitreichende Konsequenzen. Der Browser ist eng mit anderen Google-Diensten verknüpft und liefert wertvolle Nutzerdaten.
Google kontrolliert rund 90 Prozent des Marktes für Internetsuchen. Dies sichert dem Konzern einen Grossteil des globalen Onlinewerbemarktes.
Google warnt vor negativen Folgen für Verbraucher und Innovation. Das Unternehmen bezeichnet das Vorgehen als «radikale Agenda».
Rechtliche und politische Aspekte
Das Verfahren gegen Google gilt in den USA als «Prozess des Jahrzehnts». Es ist das erste Mal seit über 20 Jahren, dass ein Unternehmen wegen Verdachts auf illegalen Machtmissbrauch angeklagt wird.
Bezirksrichter Amit Mehta hatte Google bereits als «Monopolist» bezeichnet. Er kritisierte unter anderem die Zahlungen an Elektronikunternehmen, um Google als Standardoption einzustellen.
Die Auswirkungen einer möglichen Trump-Präsidentschaft auf das Verfahren sind unklar. Trump äusserte zuletzt Bedenken bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China bei einer Zerschlagung.
Reaktionen und Ausblick
Google hat angekündigt, gegen die Entscheidung des Bezirksrichters in Berufung zu gehen. Das Unternehmen betont, der Markt sei bereits wettbewerbsfähig genug.
Ein neuer Besitzer von Chrome könnte frischen Wind in den Browsermarkt bringen. Dies könnte die Auswahl für Nutzer vergrössern und den Datenschutz verbessern.
Die Entscheidung des zuständigen Richters wird für August 2025 erwartet. Das Verfahren könnte im schlimmsten Fall zu einer Zerschlagung der Holding Alphabet führen.