Mark Zuckerberg kauft sensible Gesundheitsdaten und weiss von nichts
Das Wichtigste in Kürze
- Etliche Apps verkaufen Gesundheitsdaten ihrer Nutzer an Facebook.
- Facebook habe davon nichts gewusst und weist die App-Unternehmen an damit aufzuhören.
Wie eine Auswertung des «Wallstreet Journal» zeigt, senden zahlreiche Apps Gesundheitsdaten an Facebook. Davon sind auch User betroffen, die keinen Facebook-Account besitzen.
Bei den Daten handelt es sich um Dinge wie Gewicht, Herzfrequenz oder Zeitpunkt der Menstruation. Die Journalisten untersuchten mit Hilfe einer Software 70 Apps aus dem Apple Store. Elf Apps gaben sensible Daten weiter – einige machten das ohne Zustimmung des Nutzers. Das verstösst gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mark Zuckerbergs Konzern nutzt die Daten für Werbung
Als Grund für die Weitergabe der sensiblen Informationen wird von Experten die personalisierte Facebook-Werbung genannt. Facebook könnte somit beispielsweise im richtigen Moment Werbung für bestimmte Tampons schalten. Nämlich wenige Tage vor der nächsten Menstruation.
Finanzdaten waren ebenso von der widerrechtlichen Datenweitergabe betroffen.
Eine Sprecherin von Facebook sagt, das Unternehmen habe davon nichts gewusst. Geschäftspartnern von Facebook sei es laut Geschäftsbedingungen verboten, Gesundheits- oder Finanzdaten an das Unternehmen von Mark Zuckerberg zu verkaufen. Deswegen gab der Konzern den betroffenen App-Anbietern Anweisung, damit aufzuhören.