Suchmaschinen-Streit: Microsoft installiert Bing in Google Chrome
Das Wichtigste in Kürze
- Im kommenden Update von Office 365 ProPlus wird Bing Standardsuchmaschine für Chrome.
- Nutzer sind über das automatische Update empört.
Der Streit ist vorprogrammiert: Nutzer der Microsoft-Arbeitsoberfläche Office 365 ProPlus werden in Kürze ein Update erhalten. Dies installiert eine Extension, die in Google Chrome Bing zur Standardsuchmaschine hinterlegt. Wie aus einem Microsoft-Dokument hervorgeht, wird die Installation automatisch durchgeführt.
Update kommt Anfang März
Die Extension wird als Update an Kunden des Microsoft-Abodienstes Office 365 ProPlus ausgeliefert. Das Office-Paket ist äusserst verbreitet und wird vielerorts von Unternehmen wie auch Privatpersonen genutzt. Ab Mitte Februar wird das Update erst in einzelnen Ländern wie Deutschland und den Vereinigten Staaten installiert. Anfang März erhalten es auch Schweizer Kunden.
Das Update lässt sich manuell verhindern, hierfür müssen jedoch Eingriffe ins System vorgenommen werden. Systemadministratoren können das Update über die Group Policy verhindern. Andernfalls lässt sich die Extension nach erfolgter Installation wieder entfernen. Wie dies funktioniert, wird im Microsoft-Dokument erklärt – siehe Tweet.
Nutzer entrüstet, Google schweigt
Die Microsoft-Ankündigung hat im Internet einen Sturm der Entrüstung erzeugt. Zahlreiche Nutzer und Systemadministratoren beschweren sich in der Kommentarspalte des Microsoft-Dokuments sowie auf Reddit. Dass Microsoft hiermit in die Software von Google eingreift, sehen viele als Grenzüberschreitung. Reddit-Nutzer diskutieren, ob Microsoft möglicherweise gar gegen EU-Recht verstösst.
Derweil liegt von Google noch keine Stellungnahme vor. Allerdings wird auch Google nicht glücklich damit sein, dass in Chrome Bing bald auf vielen Geräten zur Standardsuchmaschine wird.