Uralter Sternstrom mit ungewöhnlich geringer Metallizität entdeckt

Alexander König
Alexander König

Australien,

Forscher haben einen alten Sternenstrom entdeckt, der ungewöhnlich wenig schwere Elemente in sich birgt. Weitere Untersuchungen sollen Aufschluss geben.

Stern Milchstrasse
Die Milchstrasse über dem Naturpark Gantrisch auf Berner und Freiburger Kantonsgebiet, am Dienstag, 21. Juli 2020, auf dem Gurnigelpass. Die Voralpen formen eine natürliche Dunkelkammer. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Australische Forscher haben eine ungewöhnliche Ansammlung alter Sterne entdeckt.
  • Davon erhoffen sie sich Erkenntnisse über die Frühzeit des Universums.

Unsere Sonne sowie die meisten anderen Sterne wurden mutmasslich einst in einem Sternenhaufen geboren. Diese wiederum entstanden durch Ansammlungen von Gas und Staub, welche nach und nach einzelne Sterne bildeten.

Die heutige Milchstrasse, die Galaxie, in der wir leben, trägt einige dieser Sternenhaufen mit sich. Im äusseren Bereich der Milchstrasse finden sich deren 150. Jeder einzelne Haufen verfügt zwischen hunderttausend und einer Million Sterne.

Eine der dort anzutreffenden Sternansammlungen hat ganz besondere Eigenschaften. Dies hat das Forschungsteam um Zhen Wan von der University of Sydney herausgefunden. Das deutsche Portal «Wissenschaft» berichtete unter Berufung auf den im Fachmagazin «Nature» veröffentlichten Forschungsbericht darüber.

Ungewöhnlich wenige schwere Elemente in Sternstrom

So hat ein dünner Sternstrom, von den Forschern benannt «Phönix-Strom», eine ungewöhnlich geringe Metallizität. In der Astrophysik bezeichnet dies die Häufigkeit schwerer Elemente in Sternen.

Bisher war davon ausgegangen worden, dass die Untergrenze für den Anteil schwerer Elemente bei 0,3 bis 0,4 Prozent läge. Der besagte Phönix-Strom verfügt aber über Sterne, die offenbar eine noch geringere Metallizität aufweisen.

Es gilt: je geringer die Metallizität, desto älter der Stern. Darum vermuten die Forscher, dass es sich beim Phönix-Strom um einen extrem alten Sternstrom handelt.

Womöglich sei er vor etwa zwei Milliarden Jahren von unserer Galaxie eingefangen worden. Entsprungen von einem uralten Sternhaufen einer Nachbargalaxie. Nun erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über die Urzeiten des Universums.

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