3000 evakuierte Camper in Frankreich können wieder zurück
Schreckenszenario für Campingtouristen in Südfrankreich: Wegen eines Grossbrands müssen sie ihre Plätze räumen und flüchten. Nun können sie wieder zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- 3000 Camper mussten in Südfrankreich wegen eines Grossbrands evakuiert werden.
- Die Feuerwehr kämpft gegen den heftigen Brand im Departement Pyrénées-Orientales.
- Der Bürgermeister nennt die Situation «katastrophal», es wurden schon Häuser evakuiert.
In Südfrankreich kämpfte ein Grossaufgebot der Feuerwehr gegen einen Brand, der zur vorsorglichen Evakuierung mehrerer Campingplätze mit rund 3000 Touristen geführt hatte.
Im Departement Pyrénées-Orientales standen zahllose Bäume und Buschwerk in Flammen. Dort sei ein Feuer von grosser Heftigkeit im Gange, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit. Er rief Anwohner und Urlauber zu grösster Wachsamkeit auf. Die Feuerwehr war mit 13 Flugzeugen, 3 Hubschraubern und mehr als 500 Feuerwehrleuten im Einsatz.
Videos und Bilder in den sozialen Medien zeigen, wie die Brände wüten und die Leute flüchten müssen.
Nun geben die Behörden Entwarnung: Man hat in Südfrankreich einen Grossbrand unter Kontrolle gebracht, dessent wegen vorsorglich mehrere Campingplätze mit rund 3000 Touristen evakuiert wurden. In der Nacht zum Dienstag konnten die meisten Urlauber bereits zurückkehren, teilte die Feuerwehr mit.
Campinggäste eines von den Flammen verwüsteten Platzes übernachteten in Notunterkünften. Anwohner und Urlauber kamen bei dem Brand nicht zu Schaden. 17 Feuerwehrleute erlitten bei dem Einsatz eine leichte Rauchgasvergiftung. Der Schock über die Verwüstung ist bei Einheimischen und Touristen gross.
Das Feuer war am Nachmittag zwischen Saint-André und dem bekannten Badeort Argelès-sur-Mer am Mittelmeer ausgebrochen. Der Brandort liegt westlich der Grossstadt Perpignan unweit der spanischen Grenze. Grössere zusammenhängende Waldgebiete gibt es vor Ort nicht.
Der Kampf gegen die Flammen gehe weiter, teilte Umweltminister Christophe Béchu am späten Abend mit. Bislang seien vier Campingplätze mit fast 3000 Urlaubern evakuiert worden. Die Feuerwehr mobilisiere zahlreiche Mittel zu Land und aus der Luft, um der Flammen Herr zu werden. Die Trockenheit und die starken Winde erhöhten das Risiko einer Ausbreitung des Feuers.
Bürgermeister beschreibt Lage als «katastrophal»
Wie Präfekt Rodrigue Furcy am Abend sagte, gingen bereits 480 Hektar Naturfläche in Flammen auf. Das Feuer sei noch nicht unter Kontrolle, aber die Lage beginne sich zu bessern. Die Hoffnung sei, die Flammen auf einer Fläche einzugrenzen, wo sie keine Wohnhäuser bedrohen. Ein Flusslauf könne als natürliche Barriere für das Feuer helfen. Der Wind treibe die Flammen im Moment von Argelès-sur-Mer weg. Der Löscheinsatz werde die Nacht über andauern.
«Es ist eine Situation, die katastrophal ist», sagte der Bürgermeister von Saint-André, Samuel Moli, dem Sender France Bleu. «Wir sind mit einem Brand konfrontiert, wie wir ihn noch nie gesehen haben», meinte er. «Unsere Gemeinde ist schwer betroffen und es gibt viele Schäden.» Wohnhäuser und auch ein Supermarkt wurden evakuiert. Eine Turnhalle und eine grosse Mehrzweckhalle wurden zur Aufnahme der Evakuierten geöffnet.