Achte Kommune in Bayern ruft Katastrophenfall aus

Keystone-SDA
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Deutschland,

In Süddeutschland ruft wegen der extremen Wetterlage nun auch die achte bayerische Gemeinde den Notstand aus.

Wetter in Bayern - Dinkelscherben
01.06.2024, Bayern: Auch in Dinkelscherben im Landkreis Augsburg steht ein Grossteil des Ortes unter Wasser. (Drohnenaufnahme) Strassen und Keller sind geflutet, die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. - keystone/Sven Grundmann/NEWS5

Wegen extremer Regenfälle und drohenden Donauhochwassers hat der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als achte Kommune in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Grund ist das Anschwellen der Donau und ihrer Zuflüsse, wie das Landratsamt der oberbayrischen Kommune am Samstagabend mitteilte. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt erwartet für die Nacht zu Sonntag am Pegel Neuburg die Meldestufe 4. Noch dramatischer ist laut Landratsamt die Hochwasserlage an der Paar, einem der Donau-Zuflüsse, sowie an der Weilach, die wiederum in die Paar mündet.

Im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried ist die Weilach demnach bereits über die Ufer getreten und hat ein Wohngebiet überflutet. Einsatzkräfte bereiten dort die Evakuierung von Bewohnern vor, wie Landrat Peter von der Grün mitteilte. «Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln.» Die Lage sei besorgniserregend, vor allem im südlichen Teil des Landkreises. Von der Grün betonte, der Schutz von Strassen, Brücken und Wegen stehe zunächst an erster Stelle. «Nur so können die Feuerwehren überhaupt weiterhin zu Einsätzen ausrücken.»

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Mittlerweile ist es möglich, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Häufigkeit und durchschnittliche Intensität von Extremwettern abzuschätzen. Dabei zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass sich einige Wetterbedingungen bereits verschoben haben: So sind beispielsweise kalte Nächte weltweit zurückgegangen, während warme Nächte zugenommen haben. Schon eine globale Erhöhung der Durchschnittstemperatur von einem Grad kann durchaus große Auswirkungen auf Faktoren haben, die unser Wetter beeinflussen. Studien belegen, dass der Klimawandel die Häufigkeit der Extremwetterereignisse insgesamt erhöht und langanhaltende Klimaextreme ermöglicht. So hat sich die Anzahl von Extremwetterereignissen, wie etwa Stürmen, Dürren, Bränden und Überflutungen seit den Anfängen der 1990er Jahre verdoppelt. In der jüngeren Zeit, besonders im letzten Jahrzehnt, traten Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen oder Stürme gehäuft auf. In Mitteleuropa sind neue Hitzerekorde im Sommer beispielsweise seit geraumer Zeit zur Normalität geworden. Dass Extremwetter durch die menschengemachten Klimaveränderungen beeinflusst werden, ist eine logische Folge der Atmosphärenphysik. Temperaturen sind schließlich eine zentrale Stellschraube im Wettergeschehen – ändern sie sich, ändert sich das Wetter inklusive seiner Extreme. Zum Beispiel sorgen Temperaturunterschiede für Bewegung der Luft: Wo ein Temperaturgefälle ist, entstehen Winde, wodurch wiederum Hoch- und Tiefdruckgebiete entstehen.

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