AfD stellt Kandidatenteam gegen Brüsseler Eurokratie auf
An der Delegiertenversammlung der Alternative Für Deutschland werden die Kandidaten für die Europawahl gewählt. Laut ihnen sei die EU ein «Bürokratiemonster».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Alternative für Deutschland wählt ihre Kandidaten für das Europaparlament.
- Die Partei gibt sich dabei gewohnt europakritisch.
Die AfD hat in Deutschland am Sonntag weitere eurokritische Kandidaten für die Wahl zum EU-Parlament im Mai 2019 bestimmt. Bei der Europawahlversammlung in Magdeburg waren sich die Kandidaten und die Delegierten der Partei in einem Punkt einig: Die EU sei ein «Bürokratiemonster», das unsinnige Stickoxid-Grenzwerte beschliesse und die Souveränität Deutschlands beschneide.
Christine Anderson aus Hessen, eine Aktivistin des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses, sagte, ihr Ziel sei es, «Deutschland aus diesem EU-Alptraum herauszuführen». Anderson bewarb sich erfolgreich um den achten Listenplatz.
40 Plätze sind zu Vergeben
Bis Montagabend will die AfD insgesamt 40 Plätze besetzen. Sollten zum Ende der Europawahlversammlung nicht alle Kandidaten gewählt sein, könnte die Liste auf einem Parteitag im sächsischen Riesa im Januar komplettiert werden. Dort will die AfD auch ihr Wahlprogramm beschliessen.
Die ersten Tage der Wahlversammlung in Magdeburg waren dominiert von Reden, in denen die Kandidaten die deutsche und europäische Migrationspolitik geisselten. Viele der Bewerber forderten einen Rückbau der europäischen Institutionen. Als Gegenentwurf zu einer «Eurokratie» warben die Redner für ein «Europa der Vaterländer». Als Verbündete sehen sie dabei Parteien wie die rechte italienische Lega und die nationalkonservative polnische PiS.
Verlorene Mandate
In die Europawahl wird die Partei von Parteichef Jörg Meuthen geführt. Er war am Freitag zum Spitzenkandidaten gewählt worden.
Bei der Europawahl 2014 hatte die erst ein Jahr zuvor gegründete Partei Mandate für sieben Abgeordnete gewonnen. Sechs von ihnen sind schon wieder aus der AfD ausgetreten.