Affenpocken-Ausbruch bleibt Gesundheitsnotstand

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Genève,

Im Juli wurde wegen der Affenpocken-Ausbrüche der internationale Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die WHO will diesen noch nicht aufheben.

who affenpocken
Affenpockenviren unter dem Mikroskop - Centers for Disease Control and Prevention/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die WHO will den Affenpocken-Gesundheitsnotstand noch nicht aufheben.
  • Seit Herbst sind die Infektionszahlen stark rückgängig.

Trotz deutlicher Rückgänge der Affenpocken-Nachweise weltweit hebt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den deshalb verhängten internationalen Gesundheitsnotstand nicht auf. Das teilte sie am Mittwoch in Genf mit und folgte damit der Empfehlung eines unabhängigen Expertenrates.

Der Notstand gilt seit dem 23. Juli 2022, nachdem in zahlreichen Ländern plötzlich Affenpocken (Mpox) nachgewiesen wurden, die bei Menschen bis dahin nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannt waren.

Die Deklaration eines internationalen Gesundheitsnotstands – oder die Aufhebung – hat keine unmittelbaren Folgen. Mit dieser Alarmstufe will die WHO bei Regierungen nur das Bewusstsein für eine Bedrohung schärfen. Länder entscheiden selbst, welche Massnahmen sie ergreifen.

who affenpocken
Affenpocken-Impfstoff. (Archiv) - AFP/Archiv

Die Krankheit wird durch das Affenpockenvirus ausgelöst. Das auffälligste Symptom sind Hautveränderungen, die auch in der Genital- und Analregion auftreten können. 96,5 Prozent der registrierten Infizierten sind nach WHO-Angaben Männer – die meisten davon 18 bis 44 Jahre alt. Rund 84 Prozent der registrierten Fälle, bei denen die sexuelle Orientierung bekannt war, sind Männer, die Sex mit Männern haben.

Zahl der Fälle seit Herbst stark zurückgegangen

Die Zahl der gemeldeten Fälle von bis zu mehreren Tausend pro Woche ist seit Herbst 2022 stark zurückgegangen. In der Woche von 6. bis 12. Februar 2023 wurden der WHO aus aller Welt noch 270 Fälle gemeldet. Insgesamt hat die WHO seit Anfang 2022 rund 86'000 Infektionen aus Dutzenden Ländern registriert und über 90 Todesfälle.

In der Schweiz gab es seit Mai 2022 551 registrierte Fälle, die letzten wurden im Dezember 2022 gemeldet. Es gibt eine Schutzimpfung gegen das Virus. Die WHO hat sich stark für die Ankurbelung der Produktion eingesetzt.

Die WHO spricht inzwischen von Mpox und nicht mehr von monkeypox (Affenpocken), weil die Krankheit mit Affen eigentlich nichts zu tun hat, sondern nur zufällig erstmals in Affen nachgewiesen wurde.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

affenpocken mpox
27 Interaktionen