Affenpocken: War Sex-Festival in Gran Canaria Affenpocken-Hotspot?
Spanische Behörden untersuchen, ob sich beim «Maspalomas Pride» auf Gran Canaria Affenpocken ausgebreitet haben könnten. 80'000 Menschen nahmen teil.
Das Wichtigste in Kürze
- In Europa mehren sich die Fälle mit Affenpocken, auch in der Schweiz gab es einen Fall.
- Spanische Behörden untersuchen nun Gay-Pride-Partys auf Gran Canaria als Infektionsherd.
- Vom 5. bis 15. Mai besuchten dort 80'000 Menschen die «Maspalomas Pride».
In Europa haben die Fälle mit Affenpocken zuletzt zugenommen. Auch in der Schweiz wurde am Freitag ein erster Fall gemeldet. Die betroffene Person sei wohl im Ausland mit dem Virus in Berührung gekommen, hiess es von der kantonalbernischen Gesundheitsdirektion.
In Spanien klären die Behörden derzeit auf, ob ein Festival auf der Ferieninsel Gran Canaria ein Infektionsherd gewesen sein könnte. Das berichtet die Zeitung «El Pais» unter Berufung auf Quellen im Gesundheitssektor.
Demnach nahmen an der vor allem von homosexuellen Männern besuchten «Maspalomas Pride» vom 5. bis zum 15. Mai rund 80'000 Menschen aus verschiedenen Ländern teil. Unter anderem Männer aus Italien und von der Nachbarinsel Teneriffa, bei denen Affenpocken nachgewiesen wurden, sollen am Festival teilgenommen haben. Intimkontakte gelten als möglicher Übertragungsweg für das Virus.
Zudem liessen die spanischen Behörden am Freitag die Madrider «Sauna Paraiso» schliessen. Auch dort sollen sich mehrere Männer angesteckt haben. In Spanien gibt es bisher 30 bestätigte Affenpocken-Fälle und über 20 weitere Verdachtsfälle.
Belgien sieht Verbindung zu Fetisch-Festival
Auch in Belgien führen die Behörden die Affenpocken-Fälle auf ein Festival zurück. Demnach handelt es sich um ein Fetisch-Festival in Antwerpen, das Anfang Mai abgehalten wurde. Das erklärten die Organisatoren des «Darklands Festivals» ebenfalls am Freitag.
Es gebe «die berechtigte Annahme», dass das Virus vermutlich von Besuchern aus dem Ausland übertragen worden sei. Man sei von der belgischen Regierung gebeten worden, die Festival-Gäste zu informieren. Nach Veranstalter-Angaben richtet sich das Festival an die «verschiedenen Gruppen der schwulen Fetisch-Community».
Laut Medizinern verursacht das Virus meist nur milde Symptome. Es könne aber in Einzelfällen auch schwere und sogar tödliche Verläufe nach sich ziehen.