EU

Aktivisten halten EU-Klimaziel für zu schwach

Keystone-SDA
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Deutschland,

Obwohl sich die EU für ein stärkeres Klimaziel entscheidet protestieren AKtivisten auf der ganzen Welt. So auch die Deutsche Luisa Neubauer.

Luisa Neubauer
Luisa Neubauer kritisiert die Abschlusserklärung des COP26 stark. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU entscheidet sich für ein stärkeres Klimaziel.
  • Für Aktivisten auf der ganzen Welt ist dies jedoch noch nicht genug.

Fünf Jahre nach dem Weltklimaabkommen von Paris einigt sich die EU auf ein stärkeres Klimaziel - die deutsche Aktivistin Luisa Neubauer hält das auch für einen Beleg, dass die Proteste von Fridays for Future Wirkung zeigen.

Luisa Neubauer
Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. - dpa

«Für uns auf der Strasse zeigt sich heute einmal mehr: Es kommt auf uns an, auf die Menschen», sagte Neubauer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

An diesen liege es nun, für eine Begrenzung des Klimawandels auf 1,5 Grad zu kämpfen. Damit sei der EU-Plan nicht vereinbar, monierte sie.

Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich am Freitagmorgen auf einem Gipfel in Brüssel auf ein neues EU-Klimaziel für das Jahr 2030 geeinigt. Dem Beschluss zufolge soll der Treibhausgas-Ausstoss innerhalb der Europäischen Union bis dahin im Vergleich zum Jahr 1990 um 55 Prozent verringert werden. Bisher lag das Ziel bei minus 40 Prozent.

Um mehr Klimaschutz einzufordern, demonstrierten am Freitag wieder Menschen in aller Welt sowohl online als auch je nach Corona-Lage teils auf den Strassen - Fridays for Future hatte dazu zu Protesten weltweit aufgerufen.

Eine frühere Protestveranstaltung von Fridays for Future
Eine frühere Protestveranstaltung von Fridays for Future - AFP/Archiv

Laut der Klimabewegung waren knapp 2500 Aktionen rund um die Erde geplant gewesen. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin bildeten Aktivisten aus Kerzen das Motto der Proteste: «#FightFor1Point5» («Kämpft für 1,5 Grad»).

Am Samstag jährt sich die Einigung der UN-Klimakonferenz in Paris auf das Weltklimaabkommen zum fünften Mal. An dem Tag sollen bei einem eintägigen, virtuellen UN-Gipfel viele Staaten ihre Fortschritte und Pläne im Klimaschutz darstellen.

Fridays for Future Deutschland beklagte, dass fünf Jahre nach der Einigung in Paris klar sei, dass es ein langer Weg sei, bis auf Worten Taten folgten. Ähnlich sieht das auch die führende Aktivistin Greta Thunberg: «Morgen sind es fünf Jahre seit dem Pariser Abkommen. Fünf Jahre der Untätigkeit und des Schaffens von Schlupflöchern. Wir können so nicht weitermachen», schrieb die junge Schwedin auf Twitter. Es sei Zeit, weg von fernen Zielen der Klimaneutralität und hin zu verbindlichen, jährlichen CO2-Budgets zu kommen.

greta thunberg
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. - AFP/Archiv

Das 55-Prozent-Ziel der EU hatten Thunberg und Neubauer schon Anfang Oktober als unzureichend bezeichnet und der EU dabei Schönrechnerei vorgeworfen.

Da dieser Wert auf dem Vergleichsjahr 1990 basiere, würden dabei die CO2-Rückgänge der vergangenen 30 Jahre miteingerechnet, hatten die beiden gemeinsam mit ihren belgischen Mitstreiterinnen Anuna de Wever und Adélaïde Charlier auf der Online-Plattform «Medium» geschrieben. Damit sei das Ziel gemessen an den Werten von 2018 in Wirklichkeit eher ein 42-Prozent-Ziel. «Die EU mogelt mit den Zahlen - und klaut unsere Zukunft», schrieben sie.

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