Alphaville spricht sich gegen Songnutzung durch AfD-Anhänger aus
Offenbar haben AfD-Sympathisanten den Song «Forever Young» von Alphaville für Parteiwerbung genutzt. Die Band positioniert sich gegen die Liednutzung.
Anhänger der AfD sollen offenbar den Song «Forever Young» von Alphaville für Parteiwerbung genutzt haben. Die Band reagierte mit einer Stellungnahme auf Instagram.
Darin heisst es: «Alphaville wird alles daran setzen, dieser missbräuchlichen Verwendung entgegenzutreten.»
In dem Post bezeichnet die Band die AfD als «rechtsextremistische Partei» und «faschistoide Vereinigung». Bislang war die Partei vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft worden, wie «T-Online» berichtet.
Nicht der erste Vorfall von Politisierung
Weiterhin distanziert sich die Band unter dem Sänger Marian Gold von «den politischen Vorstellungen dieser Partei und ihren Anhängern».
Dass die Werke von Künstlern in der Politik von Parteien genutzt werden, wurde bereits in der Vergangenheit kritisiert: So widersprach zum Beispiel Herbert Grönemeyer einer Verwendung seiner Lieder durch die CDU und die Grünen.
Damals handelte es sich um den Titel «Zeit, dass sich was dreht», wie «Antenne Münster» erinnert. Unter anderem hatte Robert Habeck das Lied gesummt, als er seine Kanzlerkandidatur verkündete.
«L'amour toujours» schlug Wellen
Der wohl deutlichste Fall eines Song-Missbrauchs ereignete sich im Sommer, als AfD-Anhänger zu «L'amour toujours» feierten. Die Partei-Sympathisanten wandelten den Liedtext dabei zu der Zeile «Deutschland den Deutschen, Ausländer raus» ab.
Infolge wurde das Lied auf diversen grossen Veranstaltungen verboten, obgleich der Künstler Gigi D’Agostino sich ausdrücklich distanzierte: Es handle sich um ein Liebeslied und sei schon immer eines gewesen, sagte er der «Neuen Zürcher Zeitung».
Bezüglich des ausländerfeindlichen Vorfalls zeigte er sich erschrocken, ebenso über die anschliessenden Verbote.