Anklage fordert lebenslange Haft in Prozess um Autoattacke von Volkmarsen
Im Prozess um die Autoattacke auf den Rosenmontagszug im nordhessischen Volkmarsen hat die Anklage am Donnerstag lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Sicherungsverwahrung soll vorbehalten werden - Mann raste in Rosenmontagszug.
Nach Angaben eines Sprechers der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main plädierte ihr Vertreter vor dem Landgericht in Kassel darüber hinaus dafür, die besondere Schwere der Schuld festzustellen und Sicherungsverwahrung unter Vorbehalt gegen den 31-jährigen Maurice P. anordnen.
Der Beschuldigte soll am 24. Februar 2020 sein Auto absichtlich ungebremst in die Menge gesteuert und auf einem Strassenabschnitt von 42 Metern Menschen erfasst haben. Die Anklage warf ihm daher anfangs 91-fachen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung in 90 Fällen sowie gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr vor.
Im November stellte das Gericht das Verfahren in zwei Fällen ein. P.s Motiv ist bislang unklar, er selbst sagte im Prozess bislang nicht aus. Die Tat löste bundesweit grosses Entsetzen aus, auch weil sich unter den Opfern zahlreiche Kinder befanden. Die jüngsten davon waren laut Anklage zum Tatzeitpunkt drei Jahre alt.
Bei einer vorbehaltlichen Anordnung der Sicherungsverwahrung wird diese vom Gericht in einem Urteil noch nicht endgültig angeordnet, sondern gewissermassen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Entscheidung erfolgt erst, wenn eine etwaige Freilassung ansteht.