Armenien und Aserbaidschan wollen Streit beilegen

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Aserbaidschan und Armenien liefern sich seit Jahrzehnten einen Konflikt um Berg-Karabach. Die beiden verfeindeten Nachbarländer wollen jetzt einen Schritt zur Versöhnung machen.

Ein Kontrollpunkt der russischen Friedenstruppe auf einer Strasse in Richtung der Region Berg-Karabach.
Ein Kontrollpunkt der russischen Friedenstruppe auf einer Strasse in Richtung der Region Berg-Karabach. - Vahram Baghdasaryan/PHOTOLURE/AP/dpa

Nach jahrzehntelangem Kampf um die Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus wollen die verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan ihren Streit beilegen.

Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan bekräftigte in Moskau seine Ankündigung von dieser Woche, Berg-Karabach als Teil Aserbaidschans anzuerkennen und alle Verkehrsverbindungen zu öffnen. «Ich denke, dass es die Möglichkeit eines Friedensabkommens gibt – insbesondere angesichts der Tatsache, dass Armenien offiziell Karabach als Teil Aserbaidschan anerkannt hat», erwiderte der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev.

Unter Vermittlung von Kremlchef Wladimir Putin sollten Aliyev und Paschinjan am Abend zusammenkommen, um womöglich das Friedensabkommen festzuklopfen. Es war zunächst unklar, ob das gelingen würde. Nicht mit am Tisch sitzt die Führung der international nicht anerkannten Region Berg-Karabach. Nach dem letzten Krieg 2020 hatte Putin einen Waffenstillstand vermittelt und 2000 russische Soldaten in die Region geschickt, um die Vereinbarung durchzusetzen. Trotzdem kam es immer wieder zu blutigen Gefechten. Auch grosse Teile der armenischen Bevölkerung sind gegen eine Aufgabe der Konfliktregion.

«Ich möchte bestätigen, dass Armenien und Aserbaidschan der gegenseitigen Anerkennung der territorialen Integrität des jeweils anderen zugestimmt haben», sagte Paschinjan. «Und auf dieser Grundlage können wir sagen, dass wir ziemlich gut auf dem Weg sind zur Regelung unserer Beziehungen.» Aliyev bestätigte, dass es die Chance einer Normalisierung des Verhältnisses gebe. Putin hatte gesagt, dass die Einigung möglich sei, weil sie im Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung beider Seiten liege.

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Aserbaidschan will die vollständige Kontrolle über die grosse Goldmine in Sotk, das ist längst bekannt. Daher nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder grossangelegt vorrücken. Von den aktuellen Gesprächen zwischen den beiden Parteien ist daher wenig Positives zu erwarten.

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Zwei Faktoren sind für Armenien gefährlich. Einerseits liegt das Land zwischen zwei autokratisch geführten Ländern. Die Demokratie Armeniens dürfte beiden ein Dorn im Auge sein. Andererseits ist Armenien zum ein Land mit christlicher Bevölkerung. Auch dies wird den beiden Nachbarn nicht gefallen. Der "Westen" sollte sowohl die Demokratie in der Region stärken als auch die Bevölkerung schützen. Er wird sich entscheiden müssen zwischen einer weiteren Vertreibung von Menschen, der Beendigung dieser Demokratie, oder dem Erhalt des Landes.

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