Assange-Unterstützer bilden Menschenkette um britisches Parlament
Um gegen die geplante Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange zu protestieren, haben hunderte Menschen eine Kette um das britische Parlament gebildet.
Das Wichtigste in Kürze
- In London protestierten Hunderte gegen die Auslieferung von Julian Assange an die USA.
- Unterstützer des Wikileaks-Gründers bildeten eine Menschenkette um das Parlament.
Hunderte Menschen haben am Samstag vor dem britischen Parlament in London gegen die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange demonstriert. Sie bildeten eine Menschenkette, die das Gebäude komplett umrundete, und damit teilweise auf der gegenüberliegenden Seite der Themse entlangführte.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte die Frau des 51 Jahre alten Australiers, Stella Assange. Sie nahm mit ihren beiden kleinen Söhnen ebenfalls teil.
Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Ihm und der Whistleblowerin Chelsea Manning wird vorgeworfen, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen zu haben. Dann habe er es veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht.
Seine Anwälte argumentieren, dass überhaupt niemand zu Schaden gekommen sei. Unterstützer sehen in Assange einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte und an dem nun ein Exempel statuiert wird.
London stimmte Auslieferung in die USA zu
Die Regierung in London hatte der Auslieferung zuletzt zugestimmt. Doch das juristische Tauziehen um den Wikileaks-Gründer ist noch nicht beendet. Seine Unterstützer hoffen, dass sie die Auslieferung doch noch per Gericht stoppen können.
Assange sitzt seit seiner Festnahme im April 2019 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. Diese hatten ihn zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden gesucht. Diese Vorwürfe wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen.