Auf Sizilien brennen wegen der Hitze die Stromkabel durch
Sizilien hat die Hitzewelle mit bis zu 47,5 Grad hart getroffen. Die Rekordtemperaturen bringen gar die Leitungen zum Schmelzen und sorgen so für Stromausfälle.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Sizilien kämpfen die Bewohner mit den Folgen der extremen Hitze.
- Temperaturen bis zu 47,5 Grad brachten in Catania die Stromkabel zum Schmelzen.
- Hunderttausende waren ohne Strom und auch ohne Wasser.
Südeuropa wird von einer brutalen Hitzewelle getroffen. Vielerorts leiden nicht nur Touristen, sondern auch die Einheimischen, die eigentlich an hohe Temperaturen gewöhnt sind.
Auf Sizilien hat die Bevölkerung nämlich mit unerwarteten Folgen der Rekord-Hitze zu kämpfen. Rund 500'000 Personen sind seit letztem Donnerstag von Stromausfällen betroffen. Weitere 200'000 bis 300'000 hatten mehrere Tage lang kein fliessendes Wasser mehr.
Der Grund: Die Temperaturen von bis zu 47,5 Grad Celsius bringen sogar die Stromkabel zum Schmelzen. Videos in den sozialen Medien zeigen brennende Leitungen über dem Boden, auch unterirdische Kabel sollen betroffen sein. Wegen der Stromausfälle funktionieren aber auch die Wasserpumpen nicht mehr.
Der in Catania auf Sizilien lebende Filmemacher Massimiliano Russo erklärte gegenüber der britischen «MailOnline»: «Die Situation ist sehr schwierig. Vor allem die Älteren leiden stark. Es gibt sogar Restaurantbesitzer, die schliessen müssen, weil sie keinen Strom haben.»
Der Grund für die Stromausfälle sei eine Kombination zweier Faktoren. «Die elektrische Infrastruktur hält der hohen Auslastung der Klimaanlagen der Stadt nicht stand», sagt Russo. Die Hitze würde zudem die Kabel zum Schmelzen bringen.
Krisengespräche wegen Hitze-Notstand
Das bestätigt das Elektrizitätsunternehmen e-distribuzione. «Wir arbeiten unter ausserordentlichen Bedingungen.» Der Asphalt sei in der Stadt bis zu 50 Grad heiss geworden. «Dadurch entstehen Schäden an den unterirdischen Leitungen.»
Zwar konnten die Probleme am Montag weitgehend behoben werden, dennoch fanden heute erneut Krisengespräche der Behörden statt. Zivilschutzminister Nello Musumeci sagte gemäss italienischen Nachrichtenagenturen: «Wir zahlen jetzt einerseits für den Klimawandel, den wir seit Jahren hätten stärker beachten sollen, und zum anderen für eine nicht angepasste Infrastruktur.»