Baerbock: Teheran «auf der falschen Seite der Geschichte»
Das Wichtigste in Kürze
- Aussenministerin Annalena Baerbock hat die iranische Regierung erneut scharf kritisiert und Sanktionen gegen das Land angemahnt.
«Wer Frauen und Mädchen auf der Strasse verprügelt, Menschen, die nichts anderes wollen als frei leben, verschleppt, willkürlich verhaftet, zum Tode verurteilt, der steht auf der falschen Seite der Geschichte», sagte die Grünen-Politikerin der «Bild am Sonntag». Die Europäische Union werde die für die Unterdrückung von Protesten Verantwortlichen mit Einreisesperren belegen und ihr Vermögen einfrieren. Die Rufe der Menschen auf den Strassen in Iran nach Selbstbestimmung seien «ohrenbetäubend».
Die Proteste gegen das islamische System gehen in ihre vierte Woche. Sie hatten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September begonnen. Laut Beobachtern werden sie nun landesweit verstärkt in Form von zivilem Ungehorsam weitergeführt. Die Sicherheitskräfte gehen auch mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Beobachtern zufolge sind mindestens Dutzende Menschen im Zusammenhang mit den Protesten getötet worden, viele weitere wurden verletzt.