Baubranche im April mit weniger neuen Aufträgen
Das Auftragsniveau in der Baubranche ist immer noch vergleichsweise hoch. Im April gab es aber bereits einen Rückgang bei den neuen Aufträgen. Das hat nicht nur mit der Corona-Krise zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Dämpfer für die deutsche Bauindustrie in der Corona-Krise: Im April verbuchte das Bauhauptgewerbe 5,3 Prozent weniger neue Aufträge als ein Jahr zuvor.
Für die ersten vier Monate 2020 errechnete das Statistische Bundesamt einen Rückgang beim realen Auftragseingang um 3,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dies erkläre sich zwar auch dadurch, dass zu Jahresbeginn 2019 die Bestellungen aussergewöhnlich hoch gewesen seien, teilte das Bundesamt mit. Allerdings dürfte zu dem Rückgang nach Einschätzung der Wiesbadener Statistiker auch beigetragen haben, dass «Unternehmen geplante Bauvorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Corona-Krise zurückgestellt haben».
Das Auftragsniveau in der Branche ist insgesamt aber noch vergleichsweise hoch: Nominal - also nicht preisbereinigt - betrug der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im April 2020 rund 7,4 Milliarden Euro. Weil die Baupreise zwischenzeitlich gestiegen sind, waren das nur 2,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (7,6 Mrd Euro). Nach dem Rekordergebnis des Vorjahres ist dies nach Angaben des Bundesamtes der zweithöchste Wert in einem April seit Beginn der Datensammlung im Jahr 1991.
Von März auf April des laufenden Jahres erhöhte sich der reale Auftragseingang in der Branche um 2,7 Prozent. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Strassen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamtes berücksichtigt Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.