Nach erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie fordern die Beschäftigten in den norddeutschen Brauereien höhere Löhne. Die Arbeitgeber verweisen auf die wirtschaftliche Lage. Kommt es zu Streiks?
Ein Mitarbeiter in der Produktion der Mecklenburgischen Brauerei Lübz. Foto: Frank Hormann/dpa
Ein Mitarbeiter in der Produktion der Mecklenburgischen Brauerei Lübz. Foto: Frank Hormann/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tarifkonflikt bei norddeutschen Brauereien hat die Gewerkschaft NGG Beschäftigte in Bremen, Hamburg, Flensburg und Lübz zu Warnstreiks aufgerufen.
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Die Arbeitskämpfe sollten am Mittwochmittag mit der Spätschicht beginnen und 24 Stunden dauern, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Hamburg mit. «Die Beschäftigten haben unter erschwerten Bedingungen in der Pandemie Besonderes geleistet und haben sich eine Erhöhung der Löhne mehr als verdient», sagte der Geschäftsführer der NGG Bremen-Weser-Elbe, Dieter Nickel.

Die Arbeitgeberseite warf der Gewerkschaft «mangelndes Verständnis für die tatsächliche wirtschaftliche Lage der Unternehmen» vor. 24-stündige Warnstreiks nach einer ersten oder zweiten Verhandlungsrunde seien «völlig unverhältnismässig», sagte der Geschäftsführer des Brauereiverbands Nord, Michael Scherer, der dpa. Er wies darauf hin, dass die Corona-Pandemie mit den Lockdowns in Hotellerie und Gastronomie die Brauwirtschaft massiv getroffen habe.

Die NGG kritisiert, dass die Arbeitgeber nach zwei Verhandlungsrunden für die Unternehmen der Brauindustrie in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern null Prozent Lohnerhöhung und als Ausgleich eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro angeboten hätten. «In dem anderen Tarifgebiet der nördlichen Brauindustrie, in Bremen, hat es in der ersten Verhandlung überhaupt kein Angebot gegeben», heisst es in der Mitteilung.

Zum Warnstreik aufgerufen sind nach NGG-Angaben die Beschäftigten in der Brauerei Beck und Co (AB InBev) in Bremen, in den Carlsberg-Brauereien in Hamburg (Holsten, Astra, Duckstein) und Lübz sowie in der Flensburger Brauerei. Die Verhandlungen werden am 2. Juni für das Tarifgebiet Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und am 4. Juni für das Tarifgebiet Bremen fortgesetzt.

Die NGG fordert im Tarifgebiet Bremen «eine angemessene und wertschätzende prozentuale Erhöhung der Entgelte» und im anderen Tarifgebiet eine Erhöhung der Entgelte von 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

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