Obwohl der Atomausstieg in Belgien seit 2003 gesetzlich festgelegt ist, will das Land bis zur Umsetzung bis 2035 warten.
atomausstieg
Ein Atomkraftwerk in Belgien. Das Land verschiebtr seinen Atomausstieg (Symbolbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Erst 2035 will Belgien den Atomausstieg realisieren.
  • Dadurch soll die Energiesicherheit gewährleistet werden.
  • Dies, obwohl der Ausstieg seit 2003 gesetzlich verankert ist.
Ad

Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben. Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 soll bis 2035 weiterlaufen. Dasselbe gilt für das bei Antwerpen gelegene Kernkraftwerk Doel 4.

Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo am Freitagabend nach Beratungen der Regierung. Durch die Laufzeitverlängerung soll die Energiesicherheit gewährleistet werden. Dabei spielen auch der Krieg in der Ukraine und die zuletzt stark angestiegenen Energiepreise eine Rolle.

Atomausstieg in Belgien ist seit 2003 gesetzlich verankert

In Deutschland sorgten die belgischen Atommeiler aus den 1970er und 80er Jahren in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen. So wurden bei den Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile.

atomausstieg
Das Atomkraftwerk Tihange. Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben. - Oliver Berg/dpa

Die Stadt Aachen und die Bundesregierung haben in der Vergangenheit gefordert, die Kernkraftwerke stillzulegen. Insgesamt hat Belgien sieben Reaktoren an den Standorten Doel nahe Antwerpen und Tihange bei Lüttich.

In Belgien wurde der Atomausstieg schon 2003 gesetzlich festgelegt, doch die Debatte zieht sich seit Jahren. Mehr als die Hälfte der verbrauchten Elektrizität wurde 2021 laut dem Netzbetreiber Elia durch Kernkraft produziert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungKrieg