Einem Zeitungsbericht zufolge will die britische Regierung in die Speicherung von Kohlendioxid investieren. Es droht eine Abkehr von grüner Energiepolitik.
Kohlendioxid soll bei industriellen Prozessen eingefangen und in einer unterirdischen Lagerstätte eingespeichert werden. (Archivbild)
Kohlendioxid soll bei industriellen Prozessen eingefangen und in einer unterirdischen Lagerstätte eingespeichert werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP Invision/ERIC KAYNE

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Regierung plant massive Investitionen in die Kohlendioxidspeicherung.
  • Premierminister Sunak reiste nach Aberdeen, um Unterstützung für Acorn zu verkünden.
  • Das Projekt sieht ein grosses unterirdisches Lager vor der Küste Schottlands vor.
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Die britische Regierung will einem Bericht zufolge massiv in die Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid investieren. Wie die «Sunday Times» berichtete, reist Premierminister Rishi Sunak dazu am Montag ins schottische Aberdeen. Dort verkündete er die Unterstützung der Regierung für das Projekt Acorn. Geplant ist, dass vor der schottischen Küste künftig Emissionen aus dem ganzen Land in unterirdische Lager eingelagert werden sollen.

Die Technologie spielt eine grosse Rolle bei den britischen Plänen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Kritiker plädieren hingegen dafür, stärker auf das Einsparen von Emissionen zu setzen.

Sunak, dessen konservative Partei in Umfragen weit hinter der Labour-Opposition liegt, liebäugelt jedoch laut Berichten damit, die Klimaziele aufzuweichen. Zwar betonte er, am Ziel der Klimaneutralität bis 2050 festhalten zu wollen, allerdings auf «pragmatische und verhältnismässige Weise». Der frühere Brexit-Minister David Frost hatte gefordert, die Fristen wie das Aus für Neuwagen mit Verbrennermotor bis 2030 zu überdenken.

Stimmen fordern Abkehr von grüner Politik

Auftrieb erhielten die Stimmen in der Regierungspartei, die eine Abkehr von der grünen Klimapolitik fordern, vom Ergebnis der Nachwahl im früheren Wahlkreis von Ex-Premier Boris Johnson im Westen Londons. Dort konnte sich kürzlich der Tory-Kandidat knapp durchsetzen. Dies, weil er sich gegen die vom Labour-Bürgermeister Sadiq Khan angekündigte Ausweitung der Umweltzone ULEZ auf die Aussenstadtbezirke aussprach. Das kam bei den Wählern gut an.

Erwartet wird auch, dass die Regierung bald grünes Licht für die Erschliessung eines neuen Ölfelds in der Nordsee gibt. Mit diesem will London seine Energiesicherheit erhöhen. Gegen die Ausbeutung des Rosebank-Ölfelds demonstrierte am Samstag die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg in London vor dem Energieministerium.

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