Brandanschlag auf Berliner Synagoge: Zentralrat spricht von «Terroranschlag»
Unbekannte warfen Molotowcocktails gegen das jüdische Gemeindezentrum in Berlin. Der Zentralrat der Juden in Deutschland verurteilt den Brandanschlag.

Das Wichtigste in Kürze
- Unbekannte warfen Molotowcocktails auf das jüdische Gemeindezentrum in Berlin.
- Der Zentralrat der Juden in Deutschland bezeichnet den Vorfall als «Terroranschlag».
- Ein 30-jähriger Mann wurde festgenommen, weil er volksverhetzende Parolen rief.
In der Nacht zum Mittwoch wurde das jüdische Gemeindezentrum in Berlin Ziel eines Brandanschlages. Unbekannte warfen zwei Molotowcocktails gegen das Gebäude. Die Ermittlungen hat der Staatsschutz des Landeskriminalamts übernommen.
Unbekannte Täter flüchten nach Brandanschlag
Gegen 03.45 Uhr erschienen die Täter zu Fuss und schleuderten brennende Flaschen gegen die Synagoge in der Brunnenstrasse. Die Flaschen zersplitterten auf dem Gehweg, wobei das Feuer erlosch. Danach flüchteten die Vermummten.
Heute Früh gg. 3.45 Uhr warfen Unbekannte zwei Flaschen mit brennender Flüssigkeit in Richtung der #Synagoge in der Brunnenstr. in #Mitte und flüchteten.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) October 18, 2023
Die Flaschen zerschlugen auf dem Gehweg und erloschen.
Der #Staatsschutz ermittelt.
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^tsm
An ihrem vorherigen Standort brach ein kleines Feuer aus, welches rasch von einem Polizisten gelöscht werden konnte.
Festnahme eines 30-Jährigen bei weiteren Ermittlungen
Die Suche nach den Tätern blieb erfolglos. Währenddessen fuhr ein 30-Jähriger mit einem E-Scooter zur Synagoge und versuchte, zum Gebäude zu laufen. Einsatzkräfte hinderten ihn daran und nahmen ihn vorläufig fest.

Bei seiner Festnahme leistete er Widerstand und rief volksverhetzende sowie israelfeindliche Parolen aus.
Zentralrat der Juden bezeichnet Angriff als «Terroranschlag»
Nach der Freilassung des 30-Jährigen wurde ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Der Zentralrat der Juden in Deutschland bezeichnete den Brandanschlag als «Terroranschlag». Er betonte, dass die Familien rund um die Synagoge schockiert und verunsichert seien. «Aus Worten werden Taten».
Der Zentralrat wies auf die «Vernichtungsideologie» der Hamas hin und betonte, dass diese auch in Deutschland wirke. Die israelische Botschaft äusserte ihr Vertrauen in die deutschen Strafverfolgungsbehörden und forderte eine «unnachgiebige Strenge» bei der Behandlung des Falls.