Brigadegeneral Meyer neuer Kommandeur der Eliteeinheit KSK
Das Wichtigste in Kürze
- Brigadegeneral Ansgar Meyer (56) ist neuer Kommandeur der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr.
Er übernahm in Calw (Baden-Württemberg) bei einem Appell den Befehl über den etwa 1500 Männer und Frauen zählenden Verband von Brigadegeneral Markus Kreitmayr.
Dieser hatte nach extremistischen Vorfällen einen Reformprozess eingeleitet, war dann aber wegen einer Sammelaktion für gehortete Munition in die Kritik und das Blickfeld von Untersuchungen geraten.
Das KSK ist für militärische Aufgaben wie die Befreiung verschleppter Deutscher im Ausland zuständig und war zuletzt bei der Luftbrücke aus Kabul im Einsatz. Meyer war auch Kommandeur des letzten deutschen Einsatzkontingents in Afghanistan und hatte den Abzug aus dem Nato-Einsatz gesteuert. Er übernimmt nun einen Verband, der unter besonderer Beobachtung auch der Bundespolitik steht. So war die 2. Kommandokompanie nach rechtsextremistischen Vorfällen aufgelöst worden.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, forderte eine Fortsetzung der Aufklärung von Missständen. «Die strafrechtliche und disziplinarrechtliche Aufarbeitung der rechtsextremistischen Umtriebe muss noch konsequent abgeschlossen werden», sagte Högl der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Es muss immer wieder klargemacht werden, dass Rechtsextremismus keinen Platz hat - weder in den Spezialkräften noch in der Bundeswehr», machte Högl klar. Meyer bringe für diese Aufgabe viel Erfahrung mit.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte dem KSK ein Reformprogramm verordnet. Mehr als 90 Prozent der 60 Einzelmassnahmen seien umgesetzt, stellte das Verteidigungsministerium im Juni in einem Abschlussbericht fest.
Unbenannt blieb die persönliche Verantwortung früherer KSK-Kommandeure. «Rückblickend muss konstatiert werden, dass die Ursachen von Missständen und Fehlentwicklungen weit in die Vergangenheit zurückreichen, die Auswirkungen sich über die Jahre kumuliert und bisweilen als unheilvolle Fehlkultur etabliert haben», heisst es in dem Papier. «Damit stellt sich unwillkürlich die Frage nach der Verantwortung ehemaliger Vorgesetzter.»